Alaska — das letzte Paradies?

Alas­ka — das letz­te Pa­ra­dies?

Rolf Huck mach­te eine un­ge­wöhn­li­chen Reise nach Alas­ka.

Skyline von Vancouver.
Skyline von Vancouver.

Unser Turn­bru­der Rolf Huck war wie­der ein­mal un­ter­wegs — und zwar auf einer un­ge­wöhn­li­chen Reise. Sein Weg führ­te ihn über Van­cou­ver nach White­hor­se, dann ent­lang des Yukon-River nach Daw­son, von dort nach Fair­banks.

Dann ging die Reise wei­ter zum na­he­lie­gen­den Dena­li Na­tio­nal­park und über An­cho­r­a­ge nach Se­ward. Dort be­gann die Kreuz­fahrt zur Gla­cier Bay, nach Hai­nes und Skag­way. Über Ju­neau und Ket­chi­kan ging es da­nach durch die In­si­de-Pas­sa­ge zu­rück nach Van­cou­ver.

Der Aus­gangs­punkt der Reise war Van­cou­ver, eine wun­der­schön ge­le­ge­ne Stadt mit vie­len Frei­zeit­mög­lich­kei­ten zu Was­ser und zu Land. Diese Stadt hat sich ins­be­son­de­re auch durch die Olym­pi­schen Win­ter­spie­le in 2008 zu einer sehr le­bens­wer­ten Me­tro­po­le ent­wi­ckelt.

White­hor­se ist das „Ein­gangs­tor“ zum Yu­kon­ge­biet. Die Blü­te­zeit war Ende des 19. Jahr­hun­derts mit dem gro­ßen Gold­rausch. Alle, die nach Daw­son zum Klon­di­ke woll­ten, um Gold zu schür­fen, muss­ten über White­hor­se wei­ter­rei­sen, nach­dem sie von Skag­way ent­we­der über den White Pass oder die be­schwer­li­che Route über den Chill­koot Pass ge­schafft hat­ten.

Mit dem Zug in die Berge.

In Daw­son wurde Gold im Wert von 100 Mil­lio­nen Dol­lar in nur drei Boom­jah­ren ge­för­dert. Der größ­te Gold­rausch aller Zei­ten war also nur von kur­zer Dauer. In die­ser Zeit leb­ten rund 30.000 Men­schen in Daw­son. Heute leben dort 2.000 Men­schen über­wie­gend vom Tou­ris­mus. Ein be­son­de­res Er­leb­nis war der Flug von Daw­son nach Fair­banks, da der Jet von einer Schot­ter­pis­te star­ten muss­te — hier­für war er aber auch spe­zi­ell aus­ge­stat­tet mit be­son­ders gro­ßen und ro­bus­ten Rä­dern und Schutz­vor­rich­tun­gen gegen Stein­schlag für die Trieb­wer­ke.

In Fair­banks leben rund 80.000 Men­schen über­wie­gend von der gro­ßen Mi­li­tär­ba­sis (Russ­land ist nur 1 Flug­stun­de ent­fernt) und von der Er­schlie­ßung der Öl­vor­kom­men in der Prud­hoe Bay.

Der 1917 ge­grün­de­te Dena­li-Na­tio­nal­park ist mit sei­ner spek­ta­ku­lärs­ten At­trak­ti­on, dem Mount Dena­li (6.200 m), das High­light der Reise. Der Mt. Dena­li ist das dritt­größ­te Berg­mas­siv un­se­res Pla­ne­ten. Rund 2.000 Elche, 3.000 Ka­ri­bus und fast 300 Grizz­lies leben im Park, dazu Berg­scha­fe, Wölfe, Füch­se und Stein­ad­ler — ein El­do­ra­do für Natur- und Tier­lieb­ha­ber.

Mit einem Pan­ora­ma­zug ging es in einer 9-stün­di­gen Fahrt durch eine fas­zi­nie­ren­de Land­schaft zum 350 km ent­fern­ten An­cho­r­a­ge. Die größ­te Stadt Alas­kas mit 260.000 Ein­woh­nern ist eine ty­pisch ame­ri­ka­nisch an­ge­leg­te Groß­stadt ohne be­son­de­re Se­hens­wür­dig­kei­ten. Diese Stadt ist eben erst 100 Jahre alt und weist daher ar­chi­tek­to­nisch nichts Be­son­de­res vor. Sie ent­stand als Ar­bei­ter­camp für den Bau der Bahn­li­nie von Se­ward nach Fair­banks. Eben­falls mit dem Zug ging es dann von An­cho­r­a­ge nach Se­ward, dem ein­zi­gen Hafen an der Süd­küs­te der Kenai-Halb­in­sel.

Von dort ging es mit der MS Noord­am wei­ter nach Hai­nes. Der Gla­cier Bay Na­tio­nal­park war eine spek­ta­ku­lä­re Vi­si­te auf dem Weg nach Hai­nes. Die rund 100 km lange Glet­scher­bucht bil­det mit ihren 10 Glet­schern, stei­len Fjordwän­den, Eis­schol­len — auf denen Rob­ben dösen und Bu­ckel­wa­len, die in der Bucht nach Nah­rung su­chen, eine atem­be­rau­ben­de Ku­lis­se. Von Hai­nes ging es nach Skag­way, dem nörd­lichs­ten Hafen der In­si­de Pas­sa­ge. Die­ser Ort war die An­lauf­stel­le der Gold­grä­ber und hatte da­mals über 20.000 Ein­woh­ner. Heute leben noch 700 Men­schen in die­sem Ort — über­wie­gend vom boo­men­den Tou­ris­mus. Als nächs­tes Ziel er­reich­ten wir Ju­neau, eine Haupt­stadt ohne Stra­ßen­an­schluss an die Au­ßen­welt. Ein bun­tes Durch­ein­an­der vik­to­ria­ni­scher Häu­ser und mo­der­ner Zweck­bau­ten prägt das Bild die­ser Stadt.

Tou­ris­ti­sches High­light ist der in der Nähe ge­le­ge­ne Men­den­hall Glet­scher — das Wahr­zei­chen Ju­ne­aus. Der ge­schäf­ti­ge Fi­scher­ha­fen Ket­chi­kan war der letz­te Stopp vor dem Ziel­ha­fen Van­cou­ver. Die 14.000 Ein­woh­ner leben von der Fi­sche­rei, dem Holz­han­del und neu­er­dings in hohem Maß vom Tou­ris­mus. Ket­chi­kan ist die „Haupt­stadt des Lachs­fangs“. Dort ist es — tou­ris­tisch ge­se­hen — ein Muss, mit einem Was­ser­flug­zeug — „Klas­si­ker“, einer Bea­ver, zum Mis­tyfjord zu flie­gen und auf einem Berg­see zu lan­den. Mit der Fahrt durch die In­si­de Pas­sa­ge — vor­bei an Van­cou­ver Is­land — en­de­te eine drei­wö­chi­ge, sehr er­leb­nis­rei­che Reise. Üb­ri­gens, ob Alas­ka das letz­te Pa­ra­dies ist? Diese Frage konn­te auch unser Turn­bru­der Rolf Huck nicht be­ant­wor­ten. Je­den­falls war ihm don­nern­der Ap­plaus der Zu­hö­rer für seine wie­der­um ge­lun­ge­ne Ent­füh­rung in eine an­de­re Welt si­cher.

RH

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