Der ETUF trauert um Claus Stauder
Dr. Claus Stauder war nicht nur Spross und Oberhaupt einer Brauerei-Dynastie, sondern auch unseres Vereins, dem ETUF eV und ganz besonders der Tennisriege. Da seine Mutter eine leidenschaftliche und ausgezeichnete Tennisspielerin war, war es selbstverständlich, dass Tennis auch „die“ Sportart ihrer Familie und vor allem ihres Sohnes Claus wurde. Und „Tennis“ bedeutet für die Familie Stauder bis heute „Tennis im ETUF“. So sagte Claus selbst in einem Interview: „Bis auf die Studentenzeit war der ETUF immer mein Verein. Zwar habe ich da auch einige Zeit Hockey gespielt, aber Tennis stand immer im Mittelpunkt.“ Claus Stauder war spielte nicht nur 10 Jahre lang in der ersten Herrenmannschaft, sondern bis ins hohe Alter in allen nur möglichen Seniorenmannschaften. Er dürfte der ETUF-Tennisspieler sein, der die meisten Medenspiele für unseren Verein bestritten hat.
Auch seine Karriere als Sportfunktionär startete Claus im ETUF. 1967 trat er in den Vorstand der Tennisriege als Beisitzer ein, übernahm dann dort das Amt des Sportwartes und des 1. Vorsitzenden. 1977 wurde er für 12 Jahre Vorsitzender des ETUF eV. Danach blieb er seinem Verein bis in die letzten Tag seines Lebens mit großem Interesse verbunden – auch als Ehrenvorsitzender der Tennisriege und des ETUF eV. Bis in die letzten Jahre nahm Claus Stauder an Vorstandssitzungen des ETUF eV teil; zumindest immer dann, wenn er dieses Gremium einmal pro Jahr in die Brauerei zu Speis und Trank einlud.
Insgesamt 14 Jahre (1985-1999) war er Präsident des Deutschen Tennis Bundes. 5 Monate nachdem er dieses Amt übernommen hatte gewann Boris Becker Wimbledon – durch dessen Erfolge und die von Steffi Graf wurden die Jahre der Präsidentschaft von Claus Stauder die erfolgreichsten in der Geschichte des deutschen Tennis. In allen Ämtern galt Claus Stauder zu Recht als ein Mann des Ausgleichs. So war er zu Recht stolz darauf, dass unter seiner Führung im DTB-Vorstand, der sich fast traditionell durch interne Vielstimmigkeit auszeichnet, alle wichtigen Entscheidungen einstimmig ausfielen. Somit war es fast selbstverständlich, dass er 1998 auch zum Ehrenpräsident des DTB gewählt wurde.
Beruflich leitete Claus zusammen mit seinem Bruder Rolf die Stauder Brauerei in der sage und schreibe 5. Generation. Hier galt es immer als sein größter Verdienst, dass aus der regionalen Biermarke eine überregional bekannten Premium-Marke mit dem Slogan „die kleine Persönlichkeit“ wurde, die in führenden Häusern wie den Vier Jahreszeiten in Hamburg oder dem Adlon in Berlin ausgeschenkt wird. Dass sein Sohn Thomas und sein Neffe Axel seit fast 20 Jahren die Brauerei in der 6. Generation führen, war für ihn eine riesige Freude – und seine größte Hoffnung war, dass eventuell auch eine 7. Generation diese große Tradition fortsetzt. Auch nach seinem Rückzug aus dem Tagesgeschäft war er bis in die letzten Tage seines Lebens fast täglich in der Brauerei – allerdings ohne sich einzumischen, sondern nur um im Hintergrund mit Rat, Tat und der Bekanntheit seiner Persönlichkeit zu helfen. Die Brauerei selbst bezeichnete ihn stolz als ihren bekanntesten Außendienstler.
Das galt auch für den ETUF und die Tennisriege. Von Lutz Cardinal von Widdern und Christian Mahnert-Lueg ließ er sich regelmäßig über den Stand der Dinge im ETUF informieren. In den elf Jahren, in denen ich Vorsitzender der Tennisriege war, traf ich mich regelmäßig mehrfach im Jahr mit Claus, der sich so über „seine“ Riege auf dem Laufenden hielt und auch hier mit klugem Rat und Taten (zum Beispiel durch seine Spenden…) immer wieder half. Ganz engen Kontakt hielt er auch zu Spielerpersönlichkeiten wie Helga Masthoff, Heide Orth, Sabine Schmitz – aber auch zu Steffi Graf, mit der noch in diesem Jahre wie üblich mindestens einmal im Jahr ausgiebig telefonierte. In der kommenden Woche hatte er Helga, Heide, Sabine und mich im Rahmen der German Seniors Open zum Lunch im Bootshaus eingeladen...
Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Christa, seinen drei Kindern, den Enkeln und der ganzen Familie Stauder. Der ganze ETUF, aber vor allem die Tennisriege, haben Claus Stauder unendlich viel zu verdanken und werden ihren Ehrenvorsitzenden in großer Dankbarkeit für seine lebenslange Unterstützung in ehrender Erinnerung behalten.
AH
Claus Stauder mit seiner Ehefrau Christa
Mit Steffi Graf
Mit Boris Becker
Mit der amtierenden TVN-Präsidentin Sabine Schmitz und dem amtierenden DTB-Präsidenten Dietloff von Arnim
Im Kreis von Tennisriegen-Größen wie u. a. Peter Elter, Jochen und Thomas Settelmayer, Willibald Winn, Siggi Starost
Die beiden Ehrenvorsitzenden der Tennisriege