Trainingslager und Regatta in Palamos, Spanien
Palamos ist eine Stadt an der Costa Brava, mit allem was zu einem spanischen Strandurlaub gehört. Sand, Tapas Bars, Restaurants, kleinen und größeren Hotels und Ferienwohnungen. Wir Kinder wohnten zusammen in einer Mädchen und einer Jungen WG. Die Trainer Tim Kirchhof und Leon Senftleben sowie Matthias Hickstein, der betreuende Vater, wohnten in einer dritten Wohnung. Mitreisende Eltern kamen in den Hotels und Appartements unter. Möglichst weit weg von uns, wie sie sagen.
Für die Verpflegung waren wir weitgehend selbst verantwortlich. Wir mussten überlegen, was wir essen wollten, Einkaufslisten schreiben und Matthias kümmerte sich darum, dass alles gewünschte und auch das notwendige vorhanden war. Am ersten Tag hatten wir sehr gute Ideen … z.B. Lachsfilet mit Rosmarinkartoffeln … aber da fehlte dann das Rezept. Am Ende gab es meist Pasta. Zum Glück war Christians Mutter Italienerin. Er hat zu Hause beim Survival Kurs gut aufgepasst. Paul Fiete war ein Meister des Spiegeleis. Also es blieb etwas abenteuerlich. Und die gemeinsamen Restaurantbesuche waren dann doch hoch willkommen.
Für Karnevalsflüchtlinge ist Palamos übrigens nichts. Hier wird Karneval richtig groß gefeiert. Es gibt einen Umzug mit vielen kostümierten Gruppen am Samstagabend und einen weiteren am Sonntag. Allerdings ohne Spielmannszüge. Dafür haben die Zugfahrzeuge der Mottowagen gewaltige Lautsprecheranlagen an Bord. Also laut können sie, die Spanier…´
Segeln waren wir übrigens auch. Die Boote wurden am Strand aufgebaut. Mit beherztem Abstoßen ging es dann aufs Mittelmeer. Der Wind war sehr unterschiedlich. Mal wirklich flautig, mal fast zu viel. Dazu gab es Wellen, dass es dem einen oder anderen etwas flau wurde. Erstaunlich, welche Kenntnisse in der Eltern WhatsApp Gruppe in Bezug auf Mittel gegen Seekrankheit ausgetauscht wurden.
An der Regatta haben 550 Optis aus 24 Nationen teilgenommen. Es war also nicht nur meiner erste A-Regatta sondern auch meine erste internationale Regatta. Es war schon sehr besonders die ganzen fremden Segelnummern zuzuordnen und sich mit den Seglern auf der Bahn zu verständigen. Mit einem US amerikanischen Mädchen ging das nur über Zeichensprache - mein Vater hat mir aber dringend abgeraten, die Diskussion über Vorfahrtsregeln hier wiederzugeben….
Gesegelt wurde in 5 Fleets an 4 Tagen. An den ersten beiden Tagen qualifizierte man sich für sein Finalfleet. An den letzten beiden Tagen ging es dann darum, sich in seinem Fleet möglichst gut zu platzieren.
Am ersten Tag musste ich mich erst einmal an das sehr beeindruckende Geschehen gewöhnen, am zweiten Tag gab es dann so viel Wind, dass viele Kinder im Hafen blieben oder die Wettfahrten abbrachen. Ich bin aber alle Wettfahrten mitgesegelt, obwohl es wirklich schwierig und anstrengend war. Das allein machte mich schon so stolz, dass die Platzierung nicht so wichtig war.
Am Ende habe ich es ganz knapp in die vierte, die Emerald Fleet geschafft. Bei etwas weniger Wind und immer noch anstrengenden Bedingungen konnte ich mich dort bis auf den 382. Platz verbessern. Ok, da kann man noch dran arbeiten, aber ich war zufrieden.
Ins Gold Fleet haben es 10 deutsche geschafft. Allein fünf waren aus dem Team West. Lea Winkler wurde bester deutscher Teilnehmer 22. Ein toller Erfolg auch für unsere Trainer. Die ersten fünf Segler kamen alle aus Spanien, danach aber waren die Nationen bunt gemischt.
Das Rahmenprogramm der Regatta war ein weiteres Highlight. Am Tag vor der Regatta sind die Segler mit ihren Nationalflaggen in begleitet von einer Trommlergruppe zu wilden Sambarhythmen durch Palamos zum Hafen gezogen. Am zweiten Tag der Regatta gab es eine Tombola. Hauptpreis war ein Winner Opti Rumpf. Es gab aber auch Riggs und Foils und Jacken und …. alles andere zu gewinnen. Es heißt, dass schon einmal ein Team West Team Segler den Opti gewonnen hätte. Wir hatten extra einen Platz auf Trailer freigehalten. Am Ende hat aber nur Luzia eine Turnbeutel und eine Baseballkappe gewonnen.
Gleich nach der Regatta wurden alle Boote verladen. Familie Rissanen hat es auf sich genommen, den NRW Trailer nach Hause zu ziehen. Die Trainer fuhren den zweiten Trailer nach Niedersachsen. Wir flogen am nächsten Tag zurück nach Düsseldorf. Wieder mit einem frühen Flieger und wieder mussten wir schon um 05:00 Uhr in einen Bus steigen.
Danke an alle die diese Reise organisiert und möglich gemacht haben. Es war ein tolles Event in einer tollen Umgebung. Es bleibt allein die Frage: Nächstes Jahr wieder? Und die Antwort lautet: Jaaaaa!