Trai­nings­la­ger und Re­gat­ta in Pa­la­mos, Spa­ni­en

Die­sen Win­ter habe ich mit Team West in Spa­ni­en trai­niert. Ab­schluss des Win­ter­trai­nings war die Opt­i­re­gat­ta in Pa­la­mos.

Mit 17 Kin­dern aus Nie­der­sach­sen und NRW haben wir am Kar­ne­vals­sams­tag um 06:40 in Düs­sel­dorf das Flug­zeug nach Bar­ce­lo­na be­stie­gen. Wir muss­ten so früh am Flug­ha­fen sein, dass ei­ni­ge der Kin­der von wei­ter weg, die Nacht im Hotel oder z.B. bei uns ver­bracht haben. Dafür waren wir schon um 10:00 Uhr in Bar­ce­lo­na und um 12:00 in Pa­la­mos - noch vor den Optis, die von den Trai­nern her­bei­ge­schafft wur­den.

Pa­la­mos ist eine Stadt an der Costa Brava, mit allem was zu einem spa­ni­schen Strand­ur­laub ge­hört. Sand, Tapas Bars, Re­stau­rants, klei­nen und grö­ße­ren Ho­tels und Fe­ri­en­woh­nun­gen. Wir Kin­der wohn­ten zu­sam­men in einer Mäd­chen und einer Jun­gen WG. Die Trai­ner Tim Kirch­hof und Leon Senft­le­ben sowie Mat­thi­as Hick­stein, der be­treu­en­de Vater, wohn­ten in einer drit­ten Woh­nung. Mit­rei­sen­de El­tern kamen in den Ho­tels und Ap­par­te­ments unter. Mög­lichst weit weg von uns, wie sie sagen.

Für die Ver­pfle­gung waren wir weit­ge­hend selbst ver­ant­wort­lich. Wir muss­ten über­le­gen, was wir essen woll­ten, Ein­kaufs­lis­ten schrei­ben und Mat­thi­as küm­mer­te sich darum, dass alles ge­wünsch­te und auch das not­wen­di­ge vor­han­den war. Am ers­ten Tag hat­ten wir sehr gute Ideen … z.B. Lachs­fi­let mit Ros­ma­rin­kar­tof­feln … aber da fehl­te dann das Re­zept. Am Ende gab es meist Pasta. Zum Glück war Chris­ti­ans Mut­ter Ita­lie­ne­rin. Er hat zu Hause beim Sur­vi­val Kurs gut auf­ge­passt. Paul Fiete war ein Meis­ter des Spie­geleis. Also es blieb etwas aben­teu­er­lich. Und die ge­mein­sa­men Re­stau­rant­be­su­che waren dann doch hoch will­kom­men.

Für Kar­ne­vals­flücht­lin­ge ist Pa­la­mos üb­ri­gens nichts. Hier wird Kar­ne­val rich­tig groß ge­fei­ert. Es gibt einen Umzug mit vie­len kos­tü­mier­ten Grup­pen am Sams­tag­abend und einen wei­te­ren am Sonn­tag. Al­ler­dings ohne Spiel­manns­zü­ge. Dafür haben die Zug­fahr­zeu­ge der Mot­to­wa­gen ge­wal­ti­ge Laut­spre­cher­an­la­gen an Bord. Also laut kön­nen sie, die Spa­ni­er…´

Se­geln waren wir üb­ri­gens auch. Die Boote wur­den am Strand auf­ge­baut. Mit be­herz­tem Ab­sto­ßen ging es dann aufs Mit­tel­meer. Der Wind war sehr un­ter­schied­lich. Mal wirk­lich flau­tig, mal fast zu viel. Dazu gab es Wel­len, dass es dem einen oder an­de­ren etwas flau wurde. Er­staun­lich, wel­che Kennt­nis­se in der El­tern Whats­App Grup­pe in Bezug auf Mit­tel gegen See­krank­heit aus­ge­tauscht wur­den.

An der Re­gat­ta haben 550 Optis aus 24 Na­tio­nen teil­ge­nom­men. Es war also nicht nur mei­ner erste A-Re­gat­ta son­dern auch meine erste in­ter­na­tio­na­le Re­gat­ta. Es war schon sehr be­son­ders die gan­zen frem­den Se­gel­num­mern zu­zu­ord­nen und sich mit den Seg­lern auf der Bahn zu ver­stän­di­gen. Mit einem US ame­ri­ka­ni­schen Mäd­chen ging das nur über Zei­chen­spra­che - mein Vater hat mir aber drin­gend ab­ge­ra­ten,  die Dis­kus­si­on über Vor­fahrts­re­geln hier wie­der­zu­ge­ben….

Ge­se­gelt wurde in 5 Fleets an 4 Tagen. An den ers­ten bei­den Tagen qua­li­fi­zier­te man sich für sein Fi­nal­fleet. An den letz­ten bei­den Tagen ging es dann darum, sich in sei­nem Fleet mög­lichst gut zu plat­zie­ren.

Am ers­ten Tag muss­te ich mich erst ein­mal an das sehr be­ein­dru­cken­de Ge­sche­hen ge­wöh­nen, am zwei­ten Tag gab es dann so viel Wind, dass viele Kin­der im Hafen blie­ben oder die Wett­fahr­ten ab­bra­chen. Ich bin aber alle Wett­fahr­ten mit­ge­se­gelt, ob­wohl es wirk­lich schwie­rig und an­stren­gend war. Das al­lein mach­te mich schon so stolz, dass die Plat­zie­rung nicht so wich­tig war.

Am Ende habe ich es ganz knapp in die vier­te, die Emer­ald Fleet ge­schafft. Bei etwas we­ni­ger Wind und immer noch an­stren­gen­den Be­din­gun­gen konn­te ich mich dort bis auf den 382. Platz ver­bes­sern. Ok, da kann man noch dran ar­bei­ten, aber ich war zu­frie­den.

Ins Gold Fleet haben es 10 deut­sche ge­schafft. Al­lein fünf waren aus dem Team West. Lea Wink­ler wurde bes­ter deut­scher Teil­neh­mer 22. Ein tol­ler Er­folg auch für un­se­re Trai­ner. Die ers­ten fünf Seg­ler kamen alle aus Spa­ni­en, da­nach aber waren die Na­tio­nen bunt ge­mischt.

Das Rah­men­pro­gramm der Re­gat­ta war ein wei­te­res High­light. Am Tag vor der Re­gat­ta sind die Seg­ler mit ihren Na­tio­nal­flag­gen in be­glei­tet von einer Tromm­ler­grup­pe zu wil­den Sam­ba­rhyth­men durch Pa­la­mos zum Hafen ge­zo­gen. Am zwei­ten Tag der Re­gat­ta gab es eine Tom­bo­la. Haupt­preis war ein Win­ner Opti Rumpf. Es gab aber auch Riggs und Foils und Ja­cken und …. alles an­de­re zu ge­win­nen. Es heißt, dass schon ein­mal ein Team West Team Seg­ler den Opti ge­won­nen hätte. Wir hat­ten extra einen Platz auf Trai­ler frei­ge­hal­ten. Am Ende hat aber nur Luzia eine Turn­beu­tel und eine Base­ball­kap­pe ge­won­nen.

Gleich nach der Re­gat­ta wur­den alle Boote ver­la­den. Fa­mi­lie Ris­sa­nen hat es auf sich ge­nom­men, den NRW Trai­ler nach Hause zu zie­hen. Die Trai­ner fuh­ren den zwei­ten Trai­ler nach Nie­der­sach­sen. Wir flo­gen am nächs­ten Tag zu­rück nach Düs­sel­dorf. Wie­der mit einem frü­hen Flie­ger und wie­der muss­ten wir schon um 05:00 Uhr in einen Bus stei­gen.

Danke an alle die diese Reise or­ga­ni­siert und mög­lich ge­macht haben. Es war ein tol­les Event in einer tol­len Um­ge­bung. Es bleibt al­lein die Frage: Nächs­tes Jahr wie­der? Und die Ant­wort lau­tet: Ja­aaaa!

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