SBFSee Ausbildung 2021
Abschluss der Ausbildung wurde uns der Sportbootsführerschein erteilt, der das Führen von motorisierten Sportbooten mit mehr als 15 PS (11,03 kW) auf Seeschifffahrtsstraßen erlaubt.
Mit dem nachfolgenden Erfahrungsbericht möchte ich mich bei Volker Seitz und Klaus Beckmann für die optimale Ausbildung bedanken.
Kurz zu mir: Die Atmosphäre auf dem Wasser und der Wassersport haben mich immer schon sehr angesprochen und begeistert. Segel- oder Motorbooterfahrungen hatte ich allerdings bis zum vergangenen Jahr so gut wie keine. Meine einzige Erfahrung beruhte auf einem Törn am Ijsselmeer vor vielen Jahren, der mir aber noch in allerbester Erinnerung war. Als ich letztes Jahr auf der Homepage des ETUF das Angebot zur Ausbildung zum SBF-Binnenschein fand, zögerte ich nicht lange und meldete mich nach einem kurzen Telefonat mit Volker Seitz an. Unter professioneller Ausbildung und mit viel Spaß habe ich so den Einstieg in den Segelsport gefunden und in diesem Jahr mit Erwerb des See-Scheines fortgesetzt.
Als See-Schifffahrtsstraßen gelten der gesamte Küstenbereich bis drei Seemeilen vor der Küste, die Emsmündung sowie bestimmte Fahrwasser außerhalb der 3-Meilen-Zone. Wer zudem vorhat, in einem nächsten Schritt die Ausbildung für die höheren Küstensegelscheine zu machen, benötigt ebenfalls zunächst den Sportbootführerschein See.
Die SBF-See-Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil (Motorbootausbildung). Die Ausbildung unterlag in diesem Jahr Covid-bedingt einigen Besonderheiten. So konnte die Theorie nicht in einer Präsenzveranstaltung stattfinden. Dank der Flexibilität und Organisation von Volker Seitz und Klaus Beckmann wurde der Kurs aber auf einen Online-Kurs umgestellt und in acht Abend-Schulungsterminen ab dem 11. Januar 2021 das erforderliche Wissen vermittelt. Inhalt waren unter anderem Navigation, spezifische Fragen zum Seeschifffahrtsrecht, Wetterkunde und Fahrzeugführung. Ein großer Teil umfasste insbesondere das Üben anhand mehrteiliger Navigationsaufgaben (Kartenaufgaben), zu denen Antworten frei formuliert oder Eintragungen in der Seekarte vorgenommen werden sollten.
Die Praxisunterrichtung fand auf einem Motorboot auf dem Baldeneysee statt. Auch die Praxis unterlag Corona-bedingt strengen Auflagen. Aber auch hier hatten wir dank des besonderen Engagements sowie der Fachkunde und Erfahrung der Ausbilder ausreichend Gelegenheit, unter Einhaltung der Auflagen alle notwendigen Manöver (wie z. B. An- und Ablegen, Rettungsmanöver, Steuern nach Kompass, Peilen) und auch die Technik der verschiedenen Knoten zu erlernen und zu üben.
Die Schlechtwetter-Urlaubswoche in der zweiten Hälfte der Osterferien bot sich mir optimal zum Lernen und Vertiefen der Theorie an, da ich nicht in Verlegenheit kam, mich von der Sonne nach draußen locken zu lassen. Und ausreichend Zeit sollte man zum Üben der insgesamt 300 Fragen und der Navigationsaufgaben einkalkulieren. Am 16.04.2021 fand dann die theoretische und praktische Prüfung vor Ort beim ETUF statt. Der Tag war von stärkerem Wind begleitet, was einige Praxis-Manöver etwas schwieriger gestaltete. Wer hier bereits über Segelerfahrungen verfügte, konnte den Wind an der einen oder anderen Stelle etwas leichter kalkulieren und kontrollieren. Parallel zur Praxis konnte dank der zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten des ETUF-Bootshauses auch die Theorieprüfung reibungslos stattfinden. Eine gelungene Ausbildung, in der ich viel dazu gelernt habe –
herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Ausbilder Volker Seitz und Klaus Beckmann!
Nach bestandener Prüfung heißt es jetzt „Praxis sammeln auf der See“, vielleicht bei einem Manöver-Training auf der Elbe oder einer Wochenendfahrt von Hamburg nach Helgoland (sobald Corona es wieder zulässt).
Ilka Felzer