Portugal 420er WM – Wir waren dabei!!
Vom 3. bis 11. Juli 2019 fand in Vilamoura in Süden Portugals an der Algarve die WM der 420er statt.
Mit einer dicken Schulbefreiung über 2 Wochen (und Anna mit einem druckfrischen Abi-Zeugnis) sowie einer Unmenge Ersatzteile und Werkzeug im Gepäck machten wir uns auf den 2500 km langen Weg: die Väter mit Autos und Hänger mit Coach Blue und zwei 420ern drauf, wir Segler und der Trainer Johannes Buitenhuis mit dem Flugzeug.
Ein paar Tage trainierten wir noch in einem vor Ort angebotenen Vortraining mit und konnten uns schon mal mit dem Wind, der Thermik, der erheblichen Strömung, den Tiden und der Welle vertraut machen. Außerdem konnten wir uns hier schon mal mit anderen Seglern aus den USA, Griechenland, der Schweiz, Indien und Israel messen.
Am 4. Juli wurden alle deutschen Boote vermessen und gewogen. Das war top organisiert mit verschiedenen Stationen und nur kleinen Warteschlangen. Außerdem haben wir unsere Teamkleidung (Schwimmweste, Polo-Shirts u.a.) erhalten. Die kam dann am selben Abend auch gleich zum Einsatz – bei der Opening Ceremony. Alle Nationen liefen die Hafenpromenade entlang und es war eine super Stimmung, begleitet von portugiesischen Trommlern.
Am nächsten Tag wurde es ernst – es ging in die ersten Wettfahrten. Für die Qualifying Series waren 3 Tage angesetzt und danach ebenfalls 3 Tage für die Final Races. Das Team Anna/Moritz startete im Open-Feld mit 89 Teilnehmern (7 deutsche Teams), Sonja und Lisa im Damen-Feld mit 73 Teams (ebenfalls 7 deutsche Starter).
Während der drei Qualifikationstage hatten wir ordentlichen bis viel Wind, konnten immer die zwei geplanten Tageswettfahrten segeln. Vor allen Dingen am letzten Quali-Tag war so viel Wind, dass in der ersten Wettfahrt unser Großfall riss. Wir reparierten das, aber vor der nächsten Wettfahrt musste nachrepariert werden. Auf dem Wasser legten wir das Boot um und arbeiteten am Mastende, wurden aber immer wieder von der hohen Welle gestört und abgetrieben. Unser Ziel, es am Ende des Tages in die Goldfleet zu schaffen, rückte weiter weg, als wir wegen der Reparatur den Start der letzten Quali nicht ordentlich vorbereiten konnten. Wir hatten noch ein bisschen Puffer und kämpften in dieser Wettfahrt um unseren Platz in der Goldfleet. Am Ende des Tages konnten wir jubeln – es hatte geklappt – Goldfleet!!! Drei deutsche Teams haben es in die Open-Goldfleet geschafft und wir freuten uns, eins davon zu sein.
An den nächsten drei Tagen wurden die Finals gesegelt. Der Wind hatte deutlich nachgelassen, der Plan, jeden Tag zwei Wettfahrten zu segeln, konnte nicht realisiert werden. Am Ende wurden nur 4 Finals gesegelt. Sonja/Lisa belegten bei den Damen Platz 65 und unser Team Platz 45 bei den Open.
Gewonnen haben bei den Open die Spanier Martin Wizner und Pedro Ameneiro, die den bis zum letzten Tag führenden Neuseeländern den Sieg noch abgenommen haben. Bei den Damen gewannen die Britinnen Vita Heathcote und Milly Boyle.
Am letzten Tag der WM gab es nach der Siegerehrung eine Feier mit Freibier und Musik.
Was mir neben dem tollen Segelrevier und der guten Organisation des Wettkampfs besonders gut gefallen hat, war der nette Kontakt zu den anderen Nationen, und das nicht nur auf dem Wasser: Mit den Briten waren wir Eis essen und in der Bar, mit den Amerikanern in der Karaoke-Bar, mit Neuseeland hat Anna T-Shirt getauscht und mit den Japanern haben wir uns mithilfe von Google-Translate verständigt.
Großer Dank geht an unseren Trainer Johannes Buitenhuis, der uns immer mit Rat und Tat zu Seite stand – als Segler, Arzt, Techniker, Ernährungsberater, Psychologe und Freund. Danke auch an unsere Familien, die uns begleitet haben, und an den ETUF.
Moritz Frankhof