German Open der 5.5mR mit "all-women crew"
Unverhofft kommt oft - dieser Spruch beschreibt unsere Segelsaison wohl am besten. Im Juni waren Nina und ich darauf aufmerksam geworden, dass die deutsche Klassenvereinigung der 5.5mR einer Crew ein Boot zur Verfügung stellen würde. In der Hoffnung, dass wir vielleicht einmal einen 5.5er am Wochenende Probesegeln dürften, haben wir also Kaspar Stubenrauch als Vorsitzenden der deutschen Klassenvereinigung kontaktiert. Nach einigen Telefonaten und einem Treffen war klar, dass wir das Boot nicht nur über ein Wochenende, sondern den Rest der Saison segeln dürfen. Nur eine Woche später stand Kaspar mit der GER 110 "Pittwater" im ETUF auf dem Kranplatz.
Nach einigen viel zu kurzen Wochen zur Eingewöhnung ging es schon am vergangenen Donnerstag mit "Pittwater" zum Wannsee, wo von Freitag bis Sonntag die German Open der 5.5mR Klasse (übrigens gemeinsam mit den 22er Schärenkreuzern) stattfand. Vor Ort wurden wir sehr herzlich empfangen und jederzeit von den anderen Crews unterstützt. So war das Boot schnell eingekrant und wir konnten am Freitagvormittag noch einen kleinen Probeschlag segeln. Am Nachmittag stand das erste Rennen an: eine Langstreckenwettfahrt vom Großen Wannsee aus vorbei an Schwanenwerder bis in die Havel hinein. Obwohl etwa 2 Bft. angesagt waren, wurden wir kurz vor dem Start und auf der ersten von zwei Runden von einigen Schauerböen erwischt und hatten insbesondere auf der Startkreuz etwas zu kämpfen. Bei wieder schwächerem Wind kamen wir auf der zweiten Runde besser zurecht und konnten das Feld einholen. Einige Crews hatten Schwierigkeiten, den nicht ganz einfachen Kurs abzusegeln und so landeten wir am Ende auf Platz 12 von 15 Booten. Auch aufgrund der baulichen Unterschiede bei den Booten (bei "Pittwater" handelt es sich um ein sogenanntes Evolution-Boot aus den 1980er-Jahren; die ersten fünf Plätze gingen wie üblich an die neuen Konstruktionen der Modern-Klasse) und der Tatsache, dass Nina, Pia und ich nur einmal vorher gemeinsam trainieren konnten, sind wir mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Am Samstag versuchte die Wettfahrtleitung, wenigstens ein Rennen durchzuführen. Nach knapp 2 Stunden bei Flaute auf dem Wasser wurden wir allerdings wieder in den Hafen geschickt. Letztlich fand weder am Samstag noch am Sonntag ein weiteres Rennen statt, so dass es bei der einen Wettfahrt am Freitag blieb. Das war natürlich sehr schade, gab uns aber die Gelegenheit, an Land die sehr netten Segler der 5.5mR-Klasse und ihre Boote kennenzulernen. Bei der Siegerehrung bekamen wir den Lovana-Preis für die Jüngste der Steuerleute überreicht.
Vor Ort haben wir schließlich noch einen Bootstausch vorgenommen - für den Rest der Saison werden wir GER 102 "Paula" segeln. In Planung ist derzeit noch die Teilnahme am Herbstpreis auf dem Thuner See Anfang Oktober.
Susanne Struth mit Nina Zibuschka und Pia Matscheroth