Gar­da­see 2017

Unter frem­der Flag­ge – 420er-Trai­ning am Gar­da­see

Es ist De­zem­ber. End­lich steht unser 420er Team, so dass wir uns für das Gar­da­see-Trai­ning des ETUF an­mel­den kön­nen.

Wir wis­sen na­tür­lich, dass es ei­gent­lich schon viel zu spät ist und die Ver­an­stal­tung wahr­schein­lich aus­ge­bucht ist. So ist es dann auch. Al­ler­dings sagt uns Tho­mas Mai, wir stün­den auf Platz 1 der War­te­lis­te. Also hof­fen wir mal das Beste und schi­cken das ein oder an­de­re Stoß­ge­bet zu Weih­nach­ten ins Uni­ver­sum.

Ende Ja­nu­ar. Tho­mas Mai ruft an und sagt uns, es hätte eine Um­stel­lung in­ner­halb der Grup­pen ge­ge­ben und wenn wir woll­ten, könn­ten wir mit 90%iger Wahr­schein­lich­keit nun doch mit. Mein Mann fragt, was wir für die letz­ten 10% tun könn­ten. Die letz­ten 10% sind eher eine Si­cher­heits­re­ser­ve, mit an­de­ren Wor­ten: Wir sind dabei! Un­se­re Toch­ter rennt mit Freu­den­ge­heul durchs Haus.

Die Zeit bis zu den Os­ter­fe­ri­en ver­geht schnell. Wir wis­sen zwar nicht so genau, was es kos­ten wird, wel­cher Cam­ping­platz es wird, wie die Ver­pfle­gung der Kin­der ge­plant ist und was alles auf uns zu­kommt, aber es macht alles einen sehr ver­bind­li­chen und ge­plan­ten Ein­druck, so dass wir guter Dinge sind, dass sich alles fin­den wird. Au­ßer­dem dür­fen wir ab Ende Fe­bru­ar an den Block-Trai­nings des ETUF teil­neh­men, was wir aus­ge­spro­chen nett fin­den. Auch hier stel­len wir fest, dass die Ver­ant­wort­li­chen wis­sen, was sie tun.

Os­ter­fe­ri­en. Die Vorab-Infos waren nicht ge­ra­de üppig, aber wenn man als 420er-Seg­ler noch nicht weiß, was man ein­pa­cken muss, ist was falsch ge­lau­fen. Wir haben eine Adres­se und eine Uhr­zeit, das muss rei­chen. Au­ßer­dem gibt es eine Whats­App-Grup­pe, in der die neu­es­ten Infos kom­mu­ni­ziert wer­den. Es geht zum Cam­ping­platz Ma­roa­di in Tor­bo­le, Gar­da­see Nor­den­de, das Seg­ler- und Sur­fer­pa­ra­dies, wie selbst unser nicht se­geln­der Freun­des- und Be­kann­ten­kreis weiß. Die Fahrt ver­läuft recht un­spek­ta­ku­lär, wir wer­den un­ter­wegs immer wie­der mit Whats­App-Nach­rich­ten vom See und den an­de­ren, die noch un­ter­wegs sind, ver­sorgt.

Von der ETUF-Grup­pe wurde ein Platz für uns re­ser­viert, klappt alles wun­der­bar. Beim Ein­par­ken auf dem Stell­platz ist uns Tho­mas be­hilf­lich. Wir wer­den sehr nett emp­fan­gen. Nach­dem alles aus­ge­packt und das Boot ab­ge­la­den ist, ist ein biss­chen Zeit zum Ent­span­nen, Ein­kau­fen und Um­se­hen. Der Cam­ping­platz ist fan­tas­tisch. Er bie­tet alles, was man sich wünscht: top ge­pfleg­te und aus­ge­spro­chen sau­be­re Sa­ni­tär­an­la­gen, einen klei­nen Laden mit einem un­glaub­li­chen Sor­ti­ment, Piz­ze­ria, Fahr­rad­ver­leih, di­rek­ten See­zu­gang, brei­te Wege. Un­se­re Par­zel­le ist al­ler­dings win­zig. Da wir als Letz­te in die „Grup­po Mai“ rein­ge­rutscht sind, gab es nur noch einen Basis-Platz (ca. 40m2). Da passt ge­ra­de so­eben das Wohn­mo­bil drauf, das Boot muss wo­an­ders ste­hen und auch über das Aus­rol­len der Mar­ki­se brau­chen wir nicht nach­zu­den­ken. Das ist aber nicht wei­ter schlimm, da noch ein paar Plät­ze für 3 Tage frei sind, wo wir uns und das Boot aus­brei­ten kön­nen. Alles wird auf dem kur­zen Dienst­weg schnell und ohne Um­stän­de ge­klärt und ge­re­gelt. Am zwei­ten Tag stellt sich dann her­aus, dass wir auf eine grö­ße­re Par­zel­le wech­seln kön­nen, was wir gerne tun.

m An­kunfts­tag um 18 Uhr gibt es die Wo­chen-/Trai­nings-Infos für die Seg­ler und die El­tern. Au­ßer­dem waren die­je­ni­gen, die schon den gan­zen Tag vor Ort waren, so nett, Nu­deln für alle Neu­an­kömm­lin­ge zum Abend­essen vor­zu­be­rei­ten – tolle Leis­tung, im­mer­hin sind es ins­ge­samt ca. 20 Boote à 2 Per­so­nen + 5 Trai­ner + El­tern, schät­zungs­wei­se um die 100 Leute. Für den Rest der Woche ist ge­plant, dass je­weils zwei bis drei El­tern­teams Mit­tags­es­sen für die Kin­der und Trai­ner ma­chen (45 Leute). Früh­stück und Abend­essen macht jede Fa­mi­lie selbst. Zwei Mal soll abends ge­mein­schaft­lich ge­grillt wer­den und am letz­ten Abend geht’s in eine Piz­ze­ria.

 

Für die Kin­der geht es in un­se­rer Um­stei­ger­grup­pe immer um 8:00 Uhr mit Früh­sport los. Dann kann ge­früh­stückt wer­den, um 10 Uhr geht’s auf's Was­ser, Mit­tag ist um 13 Uhr, um 14 Uhr star­tet das Nach­mit­tags­trai­ning, um 17 Uhr ist Schluss. Das Trai­ning ist straff und sport­lich or­ga­ni­siert, zu spät kom­men, geht gar nicht. Das kommt aber auch nicht vor. Alle Ju­gend­li­chen sind aus­ge­spro­chen mo­ti­viert, zei­gen Ge­mein­schafts­sinn, hel­fen sich ge­gen­sei­tig und legen al­lent­hal­ben ein vor­bild­li­ches Ver­hal­ten an den Tag. Ein Nach­mit­tag ist trai­nings­frei und an einem Tag wird eine lange Tour ge­macht mit Mit­tags­es­sen in Mal­ce­si­ne. Os­ter­sonn­tag ist um 16 Uhr Ende, dann muss alles wie­der ver­packt wer­den.

Die sport­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on ob­liegt den Trai­nern, für den Rest ist Tho­mas mit Team der An­sprech­part­ner.

Unser Fazit zur Woche: Wir sind dem ETUF sehr dank­bar, dass wir uns in diese Trai­nings­maß­nah­me ein­bu­chen konn­ten. Die Or­ga­ni­sa­ti­on war rou­ti­niert, super ge­plant und vor­be­rei­tet und gut durch­dacht. Die eh­ren­amt­li­che Ar­beit, die hier ge­leis­tet wird, ver­dient ganz be­son­de­re Be­ach­tung und Dank­bar­keit. Wir emp­fan­den die „Rei­se­grup­pe“ als sehr an­ge­nehm, weil es kei­nen Grup­pen­zwang gab und jeder viel Zeit für sich hatte. Un­se­re Kin­der haben eine Menge ge­lernt, waren toll in­te­griert und hat­ten eine Woche lang rich­tig viel Spaß. Das ist rich­ti­ge gute Ver­eins­wer­bung!

 

Angi Ma­thea

Yacht-Club Lis­ter am Big­ge­see (YCL)

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