Se­gel­frei­zeit Brou­wers­dam 2019

Im kal­ten Fe­bru­ar kam die Ein­la­dung per Mail in den Brief­kas­ten ge­flat­tert….Se­gel­frei­zeit/- trai­ning in Brou­wers­dam...El­tern sind aus­drück­lich mit ein­ge­la­den….

über Chris­ti Him­mel­fahrt ….ein Wo­chen­en­de mit Stau­wurm Rich­tung Nie­der­lan­de am Mitt­woch­nach­mit­tag und zu­rück nach Deutsch­land am Sonn­tag­nach­mit­tag. Tolle Aus­sicht :-(

Wol­len wir da (wirk­lich) mit?

Der 420er-se­geln­de Teen­ager schreit schon „JA­AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA“ bevor ich meine Frage über­haupt be­en­det habe. Und mei­nen Mann von Boo­ten fern zu hal­ten ist schwie­ri­ger, als ein Kamel durch ein Na­del­öhr zu fä­deln, also sage ich für uns 3-mal zu. Ist ja auch noch ewig hin bis Mai….

 

An einem Mon­tag im Mai wird es dann kon­kre­ter. Die Vor­be­spre­chung zu Brou­wers­dam steht an. Eine gute Ge­le­gen­heit für uns, neben dem Ab­lauf auch an­de­re Mit­fah­rer ken­nen zu ler­nen, wir sind ja neu im Ver­ein. Am Sonn­tag vor der An­rei­se ist dann gro­ßes Boo­te­ver­la­den am See. Eine aus­ge­tüf­tel­te Cho­reo­gra­fie star­tet, bis alle mit­zu­neh­men­den Boote mit allen Sa­chen auf den rich­ti­gen Hän­gern ste­hen und diese auf die ent­spre­chen­den Autos ver­teilt sind. Auch unser Auto be­kommt einen Hän­ger mit zwei 420ern.

Am Mitt­woch­nach­mit­tag geht es dann los. Auf dem Weg nach Brou­wers­dam laden wir noch einen zwei­ten Teen­ager ein (...und das ent­spre­chen­de Ge­päck….jetzt weiß ich, warum ein VW-Bus so be­liebt ist…) und ma­chen uns auf in den Stau. Un­ter­wegs füllt sich die Whats­App-Grup­pe mit Nach­rich­ten von vor­aus­fah­ren­den Spä­hern („Ach­tung: Po­li­zei­kon­trol­le am Über­gang A15 zu N57…“) und Mit­fah­rern, die noch hin­ter uns im Stau ste­hen und vor­aus­sicht­li­che An­kunfts­zei­ten ver­mel­den. Wir schaf­fen es knapp nach der Po­li­zei­kon­trol­le und ge­ra­de eben vor Kü­chen­schlie­ßung nach Brou­wers­dam und be­kom­men noch ein le­cke­res Abend­essen. Wäh­rend wir essen, küm­mern sich viele flei­ßi­ge Hände schon um die bei­den Boote auf dem Hän­ger, den wir mit­ge­bracht haben. Un­se­re Toch­ter ist di­rekt mit den an­de­ren Teen­agern weg und ward nicht mehr ge­se­hen… .

Am nächs­ten Mor­gen star­tet der Tag um 08:00 Uhr mit Früh­sport. Zum Glück ist die Teil­nah­me für die El­tern frei­wil­lig. Beim an­schlie­ßen­den Früh­stück be­kom­men wir noch wei­te­re In­for­ma­tio­nen und er­fah­ren, wann wir „Steg­dienst“ haben. Als „Neue“ wer­den wir extra be­grüßt und vor­ge­stellt, eine gute Ge­le­gen­heit für Pres­se­wart Mar­kus, je­man­den für einen Be­richt aus­zu­gu­cken („Klar, ma­chen wir“). Nach dem Früh­stück geht es für die Teen­ager in den 420ern aufs Was­ser, für die Opti-Kin­der ist ein biss­chen viel Wind. Mein Liebs­ter und ich schau­en uns erst­mal die Ge­gend an, lau­fen zum Strand und über die Ma­ri­na zu­rück. Nach­mit­tags lau­fen wir dann noch­mal zur Ma­ri­na, Schrau­ben holen, da bei einem 420er eine Cur­ry­klem­me ka­putt ge­gan­gen ist. Bei der an­schlie­ßen­den Re­pa­ra­tur sind Frau­en mit dün­nen Armen ge­fragt wie nie, der Zu­gang durch die In­spek­ti­ons­lu­ke ist nicht so ge­räu­mig kon­stru­iert. Ni­co­le und ich wech­seln uns ab, sind ja zwei Schrau­ben in durch­aus un­be­que­mer Po­si­ti­on zu be­fes­ti­gen.

Nach einem ent­spann­ten Steg­dienst am Frei­tag­vor­mit­tag, geht’s am Nach­mit­tag auch für uns dann mit einem Po­ly­fal­ken aufs Was­ser. Ein ent­spann­ter Tag. Am Sams­tag macht sich dann die ganze Grup­pe auf zu einem Pick­nick über die Mit­tags­zeit auf eine der In­seln. Eine sehr schö­ne Idee und eine wei­te­re Ge­le­gen­heit für mich, den Po­ly­fal­ken zu se­geln. Mir fehlt ein­deu­tig die Pra­xis. Schnel­ler als ge­dacht ist es Sonn­tag und nach dem Mit­tag­essen star­tet das ge­mein­sa­me Ver­la­den der Boote für den Rück­weg. Die Tage gin­gen echt schnell um mit Boots­re­pa­ra­tur, se­geln, Steg­dienst, kurz­wei­li­gen, an­ge­reg­ten und auch in­ten­si­ven Ge­sprä­chen und ge­müt­li­chem Bei­sam­men­sit­zen am Abend. Wir haben viel Spaß ge­habt und uns in die tolle Ge­mein­schaft auf­ge­nom­men ge­fühlt.

Pünkt­lich zur Ab­rei­se taucht auch unser Teen­ager wie­der auf. Auf meine Frage, ob sie nächs­tes Jahr wie­der mit nach Brou­wers­dam möch­te, kommt di­rekt und ohne zu zö­gern ein be­geis­ter­tes „JA­AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA“.

Alex­an­dra Rente

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