Brou­wers­dam 2014

Se­gel­frei­zeit am Gre­ve­lin­ger­meer

"Unsinkbar" zurück vom "Törn"

Wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren fand auch in die­sem Früh­jahr vom 28. Mai bis 01. Juni die Se­gel­frei­zeit des ETUF in Brou­wers­dam statt.

Schon am Wo­chen­en­de zuvor be­gann für viele der knapp 90 Teil­neh­mer die Vor­be­rei­tung auf das Se­gel­wo­chen­en­de. Es galt die mit­zu­neh­men­den 420er und Optis auf Hän­ger zu ver­la­den, die Mo­tor­boo­te klar­zu­ma­chen und auch noch den letz­ten Ben­zin­ka­nis­ter und an­de­res Equip­ment zu fin­den. Ne­ben­bei wur­den noch die neue J22, der alte und Brou­wers­dam er­prob­te Kiel­zug­vo­gel, die X-Jolle und meh­re­re Pri­vat­boo­te wie Laser, 420er, Jeton, Alu­forel­le oder Va­ri­an­ta ge­krant, geslippt, ver­packt und be­reit­ge­stellt.

Am Mitt­woch setz­te sich der Tross in Be­we­gung Rich­tung Wes­ten. Nach und nach tru­del­ten dann die ein­zel­nen Teil­neh­mer in Hol­land am Zeil und Surf­cen­trum Brou­wers­dam ein. Na­he­zu zeit­gleich wur­den die Quar­tie­re be­zo­gen, Boote ab­ge­la­den und auf­ge­riggt, Boote ins Was­ser geslippt und in einer be­nach­bar­ten Ma­ri­na ge­krant. Alles pro­fes­sio­nell und sou­ve­rän ge­ma­nagt durch den in die­ser Auf­ga­be er­fah­re­nen Quar­tier­meis­ter Nor­bert Otto und seine ver­sier­ten Hel­fer

Das Wet­ter auf einer Se­gel­frei­zeit mag sich ge­gen­über dem Vor­jahr deut­lich än­dern, die Spei­se­kar­te aber nicht. So gab es am ers­ten Abend dann auch pünkt­lich um 18:30 Uhr die von allen er­war­te­ten Schnit­zel mit Frit­ten und einem Gür­k­chen. Als No­vi­zen bei die­ser Frei­zeit wurde uns dann so­gleich auch von meh­re­ren Mit­rei­sen­den die Spei­se­kar­te für die nächs­ten Tage mit allen De­tails er­klärt, und die Er­klä­ren­den soll­ten Recht be­hal­ten.

ach dem Essen wurde noch flei­ßig wei­ter auf­ge­baut, die ers­ten Er­fri­schungs­ge­trän­ke und Snacks kon­su­miert und nach und nach sam­mel­ten sich alle in dem nur für uns re­ser­vier­ten Auf­ent­halts­raum zu einem fröh­li­chen Bei­sam­men­sein.

Hatte es in der Nacht auf Don­ners­tag noch ge­reg­net, schien ab Don­ners­tag­mor­gen nur noch die Sonne. Die Ju­gend mach­te sich um 08:00 Uhr be­turn­schuht zum Früh­sport auf, der Rest sam­mel­te sich zum ge­mein­sa­men, echt hol­län­di­schen Früh­stück mit Ha­gels­lag und Erd­nuss­but­ter. Dann ab auf die Boote, schließ­lich waren wir ja zum Se­geln da. Der Schlüs­sel- und Sorg­dienst war von Nor­bert Otto ein­ge­teilt, die Be­treu­er An­ni­ka, Ma­ri­na und Jojo schnapp­ten sich ihre Grup­pen. Die nicht­se­geln­den El­tern pack­ten über­all hel­fend mit an und or­ga­ni­sier­ten sich dann selbst, alle an­de­ren be­stie­gen ihre Boote und sahen zu, dass sie aufs Was­ser kamen. Bei 3-4 Bft. ein herr­li­cher Se­gel­tag in einem tol­len Se­gel­re­vier. Mit­tags ein kur­zer Snack an Land, da­nach wie­der raus aufs Was­ser, abends die von allen er­war­te­te Nu­del­pfan­ne à la Chef. Das an­schlie­ßen­de Ab­se­geln in den Son­nen­un­ter­gang hin­ein run­de­te den ers­ten Se­gel­tag ab

Übung mit Rettungsinsel

Am Frei­tag wie­der Früh­sport, ge­sun­des Früh­stück und se­geln, se­geln, se­geln. Ne­ben­bei auch die ein oder an­de­re Re­pa­ra­tur, Er­satz­teil­be­sor­gung und Fri­cke­lei. Hier zeigt sich ganz klar, dass ein Seg­ler nur im Ide­al­fall zum Se­geln kommt, die meis­te Zeit ver­bringt er mit Su­chen, Holen und Re­pa­rie­ren. Auch der er­fah­rens­te Seg­ler stellt sich selbst gerne na­he­zu un­lös­ba­re Auf­ga­ben, um sich zu be­wei­sen, dass er auch diese lösen kann. Zieht man sich sein Groß­fall aus dem be­reits ge­stell­ten Mast, er­for­dert es eine Menge Ge­schick und hel­fen­de Hände, die­ses wie­der ein­zu­set­zen, ohne den Mast zu legen. So ein­drucks­voll auf der J22 zwei Stun­den lang mit fünf Mann de­mons­triert. Eben­falls kann man ja auch eine Menge Geld spa­ren, wenn man de­fek­te Cur­ry­klem­men aus­ein­an­der nimmt und ver­sucht, diese wie­der zu­sam­men­zu­bau­en. Dies wurde ein­drucks­voll von Hol­ger Din­ter und Ste­fan Vogt be­wie­se

Ausflug zur Pirateninsel...

Tho­mas Mai über­nahm auf­op­fe­rungs­voll Fahr­ten in um­lie­gen­de Orte um Ma­te­ri­al zu be­schaf­fen und stand dann noch als le­ben­der Fen­der auf der im Hafen lie­gen­den Schwimm­platt­form für die An­le­ge­ma­nö­ver der Op­tik­in­der zur Ver­fü­gung.

Be­nett tauf­te noch höchst pro­fes­sio­nell und ab­ge­klärt unter viel Bei­fall sei­nen Opti und gab eine groß­zü­gi­ge Runde aus. Hier sei dem jun­gen Eig­ner noch­mals gute Fahrt und immer die ent­schei­den­de Hand­breit Was­ser unter dem Kiel ge­wünscht. Ein Wunsch, des­sen Er­fül­l­ing sich Be­nett´s Vater einen Tag spä­ter wohl auch ge­wünscht hätte, aber dazu spä­ter.

Peter beim obligatorischem Grillabend

Sams­tag dann die große Über­ra­schung: Nor­bert ver­kün­de­te beim Früh­stück dass es um 12:00 Uhr mit allen Teil­neh­mern und allen Boo­ten zum Pick­nick auf die Insel Os­se­hoek geht. Alles was schwimmt wurde bis zur Gren­ze be­la­den mit Per­so­nen und Pro­vi­ant, eine hoch­mo­to­ri­sier­te Scha­lup­pe wurde ganz see­män­nisch mit Gar­ten­stüh­len als Fähre um­ge­baut und tat­säch­lich er­reich­ten 88 ETUF´ler tro­cken das Ei­land Os­se­hoek und nah­men die Insel in Be­sitz. Die Rück­fahrt nach dem Pick­nick ver­lief eben­falls rei­bungs­los, zum Fisch­essen am Abend waren alle wie­der ver­sam­melt, es gab kei­nen Fall von See­krank­heit zu ver­zei­chen.

Nor­bert de­mons­trier­te ein­drucks­voll wie schwer es ist, voll be­klei­det und klatsch­nass in eine Ret­tungs­in­sel zu stei­gen, die er zu die­sem Zweck mit­ge­bracht und auf­ge­bla­sen hat. Tho­mas Mai sorg­te mit engen Mo­tor­boot­krei­sen für den not­wen­di­gen Wel­len­gang. Un­se­re Ju­gend ließ es sich na­tür­lich nicht zwei­mal sagen und war kur­zer­hand voll­zäh­lig im Was­ser und auf der Ret­tungs­in­sel.

Der Be­trei­ber des Zeil und Surf­cen­trums hat sich so über un­se­ren Auf­ent­halt ge­freut, dass er für den Abend die Düs­sel­dor­fer Band „The Roo­mers“ ver­pflich­tet hatte. Es gab erst­klas­si­gen Life-Rock und an­schlie­ßen­de Ge­trän­ke im „Saal ETUF

Alle Mann auf der Pirateninsel

Wäh­rend die Einen Rock­ten, Fei­er­ten und Dis­ku­tier­ten, mach­te sich die J22 Über­füh­rungs­crew mit Nor­bert, Ste­fan, Hol­ger und Peter auf den Weg das Schiff zum Kra­nen in den Hafen zu fah­ren. Nach Aus­nut­zung der letz­ten Wind­bö­en und ra­san­ter Fahrt unter Gen­na­cker am ei­gens dafür mon­tier­ten Gen­na­cker­rüs­sel kam es dann bei der Deu­tung der Fahr­was­ser­be­ton­nung im Gre­ve­lin­gen­meer zu einem fol­gen­schwe­ren Miß­ver­ständ­nis: Wäh­rend man sich si­cher in der Mitte des Fahr­was­sers wähn­te, war man tat­säch­lich in der Mitte zwi­schen zwei Fahr­was­sern. Das Boot be­lehr­te die Crew dann auch so­fort über die klei­ne Na­vi­ga­ti­ons­un­ge­nau­ig­keit in dem es ein­fach ste­hen blieb und den Kiel im Sand park­te. Nach et­li­chen Ver­su­chen das Schiff durch Krän­gen oder an­de­re Be­we­gun­gen frei­zu­be­kom­men, blieb der Be­sat­zung nichts an­de­res übrig, als das mo­to­ri­sier­te Ber­gungs­team um Tho­mas Mai an­zu­for­dern, wel­ches auch mit zwei Mo­tor­boo­ten aus­rück­te um die J22 in den Hafen zu zie­hen. In der Hek­tik hatte man die ein­set­zen­de Däm­me­rung nicht wahr­ge­nom­men, wie auch, schließ­lich war es ja fast Dun­kel. Die Rück­fahrt für die Mo­tor­boo­te ge­stal­te­te sich somit als etwas kom­pli­zier­ter, man woll­te ja schließ­lich nicht auch auf ein Flach auf­lau­fen.

 

Gute Stimmung beim Essen

Das es damit noch ge­nü­gend Ge­sprächs­stoff für den rest­li­chen Abend gab war klar. Auch den einen oder an­de­ren Witz über die Ak­ti­on muss­ten sich die Be­tei­lig­ten na­tür­lich an­hö­ren.

Sonn­tag ging dann das große Ge­pa­cke los. Die Zim­mer muss­ten um 10:00 Uhr be­sen­rein über­ga­be­fer­tig sein, was vor allem die Be­woh­ner der Ju­gend­zim­mer vor na­he­zu un­lös­ba­re Auf­ga­ben stell­te. Mit fach­kun­di­ger Hilfe ei­ni­ger Müt­ter ge­lang aber auch das.

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