10.04.2007 - Trai­nings­la­ger Ber­lin wurde gro­ßer Er­folg

Die Ruderinnen und Ruderer der Essener Vereine rücken näher zusammen, um gemeinsam gegen die teilweise bundeslandweiten Startgemeinschaften konkurrenzfähige Groß…

Die Ru­de­rin­nen und Ru­de­rer der Es­se­ner Ver­ei­ne rü­cken näher zu­sam­men, um ge­mein­sam gegen die teil­wei­se bun­des­land­wei­ten Start­ge­mein­schaf­ten kon­kur­renz­fä­hi­ge Groß­boo­te bil­den zu kön­nen, ohne die Sport­le­rin­nen und Sport­ler aus ihren Hei­mat­ver­ei­nen zu rei­ßen, und um durch das ge­mein­sa­me Auf­tre­ten auch för­der­po­li­tisch so­wohl in­ner­halb des Ru­der­ver­ban­des im Ver­gleich zu an­de­ren Stütz­punk­ten als auch re­gio­nal im Ver­gleich mit an­de­ren Sport­ar­ten ein dem Leis­tungs­ver­mö­gen und den Er­fol­gen der ein­zel­nen Es­se­ner Ru­der­ver­ei­ne an­ge­mes­se­nes Ge­wicht zu ge­win­nen. Ein ge­mein­sa­mes Os­ter­trai­nings­la­ger in Ber­lin war eine Kon­se­quenz aus die­ser Vor­ge­hens­wei­se. Ein gi­gan­ti­scher Plan, eine wa­ge­mu­ti­ge Ent­schei­dung der Be­tei­lig­ten, in ers­ter Linie der Trai­ner, von un­se­rer Seite na­tür­lich Oli­ver Kamp­mei­er, und des Ko­or­di­na­tors Boris Or­low­ski sowie der Or­ga­ni­sa­to­rin Sy­bil­le Meier. Die­sen, dass könne wir vorab sagen, ge­bührt unser größ­ter Re­spekt und unser Dank für ihr En­ga­ge­ment und die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Leis­tung. Un­ge­wiss­heit, Span­nung und auch ein wenig Ner­vo­si­tät herrsch­te bei allen, wie sich die­ses Ex­pe­ri­ment wohl ent­wi­ckeln würde, nicht nur von der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Seite, son­dern auch von der Grup­pen­dy­na­mik her. 83 Ru­de­rin­nen und Ru­de­rer, 10 Trai­ner und Be­glei­ter, 4 Boots­hän­ger und 63 Boote mach­ten sich auf den Weg nach Ber­lin und alle kamen heil und wohl­be­hal­ten zu­rück. Alles war ge­lun­gen, keine nen­nens­wer­ten Pan­nen zu ver­zeich­nen und das zuvor ab­ge­spro­che­ne Trai­nings­pen­sum - mi­nu­ti­ös aus­ge­ar­bei­tet von der Bett­ru­he über die Ru­der­ki­lo­me­ter­leis­tun­gen bis zu dem einen Halb­ta­ges­aus­flug in die Stadt - konn­te voll­stän­dig ab­sol­viert wer­den. Im Laufe der Sai­son und auch noch im Rück­blick auf diese wird das Trai­nings­la­ger be­wer­tet und die Ent­schei­dung über eine Wie­der­auf­la­ge in 2008 ge­trof­fen wer­den. Chris­ti­an Reck­zeh, noch U23 Ru­de­rer, aber den­noch einer der äl­te­ren Teil­neh­mer, schil­dert seine Ein­drü­cke aus dem Trai­nings­la­ger und stellt diese na­tür­lich in­ner­lich sei­nen Er­leb­nis­sen aus den von Oli­ver Kamp­mei­er in den ver­gan­ge­nen Jah­ren be­treu­ten und be­währ­ten Heim­trai­nings­la­gern am ETUF ge­gen­über. D.K. Ein Trai­nings­la­ger ist im üb­li­chen Sinn ein ab­ge­schlos­se­nes, der nor­ma­len In­fra­struk­tur ent­rück­tes und so­zi­al ei­ge­nen Ge­set­zen fol­gen­des Camp - meis­tens in einer Ju­gend­her­ber­ge - in der die Ab­ge­schie­den­heit ge­nutzt wer­den soll, um sich bes­ser auf das Trai­ning kon­zen­trie­ren zu kön­nen und mehr Zeit für den Sport ef­fek­tiv zu nut­zen. Seit dem ich am ETUF Trai­nings­ru­de­rer bin, sind wir erst ein­mal (1999) dafür weg­ge­fah­ren. Dies ist für einen Ru­der­ver­ein nicht ty­pisch und wird es wahr­schein­lich auch nicht in an­de­ren Sport­ar­ten sein, war bis jetzt je­doch immer den An­sprü­chen und Ziel­set­zun­gen ent­spre­chend, was mit Si­cher­heit auch auf das mit dem Bal­de­ney­see rich­tig gute Trai­nings­re­vier zu­rück zu füh­ren ist. Doch im Zuge der en­ge­ren Zu­sam­men­ar­beit in­ner­halb der Es­se­ner Ru­der­ver­ei­ne ging es die­ses Jahr um die Os­ter­zeit mit allen Ru­de­rern nach Ber­lin-Grün­au zur Re­gat­ta­stre­cke von 1936 - hier­über wurde auch im Lo­kal­sport der WAZ/NRZ be­rich­tet. Wenn alle Es­se­ner Renn­ru­de­rer fah­ren, dann sind na­tür­lich auch wir vom ETUF dabei. Von den B-Ju­nio­rin­nen und Ju­nio­ren bis zu den Se­nio­ren war fast die ge­sam­te Trai­nings­grup­pe auf den vie­len un­ter­schied­li­chen Ge­wäs­sern des rie­si­gen Seen- und Fluss­ge­biets im Ber­li­ner Süd­os­ten. Gegen diese Was­ser­mas­sen nimmt sich der Bal­de­ney­see klein aus, und da­durch konn­ten sich die un­ter­schied­li­chen Grup­pen an Ru­de­rern mit ihren Be­treu­ern auch gleich­zei­tig in un­ter­schied­lichs­ten Win­keln be­we­gen, ohne sich zu stö­ren oder zu sehen. Essen und Lau­fen war dann für alle zu­sam­men mit dem Aus­flug zum Reichs­tag und der Bün­de­lung aller Ak­ti­ven und Trai­ner auf zwei Häu­ser der große ge­mein­schaft­li­che Vor­teil, es ging um die Ver­net­zung der rie­si­gen Grup­pe, dass man sich der ei­ge­nen Stär­ke be­wusst wird und ein ge­schlos­se­ne­res Bild nach außen zei­gen kann. Ein wei­te­rer Vor­teil für die Trai­ner war das „Stre­cken fah­ren“ gegen ein­an­der in einem aus­ge­leg­ten Al­ba­no­sys­tem mit Zwi­schen­zei­ten. Teil­wei­se fühl­te man sich wie auf einer Re­gat­ta, wenn im Mor­gen­grau­en um Punkt sie­ben der erste Start über die Bühne ging und über acht­zig an­de­re auf dem Was­ser waren und sich frag­ten: „Warum?“ - da war end­lich mal wie­der diese exis­ten­zi­el­le Frage, die man nur mit einem Ren­nen be­ant­wor­ten kann. Beim Früh­stück um acht/halb neun, das sich immer wie ein Mit­tag­essen an­fühl­te, war man froh, schon trai­niert zu haben. Und wie in jedem Trai­nings­la­ger hatte man sich am An­fang be­lus­tigt grin­send über die Nacht­ru­he­zeit von 22 Uhr un­ter­hal­ten, um spä­tes­tens am drit­ten Tag diese be­ru­higt lä­chelnd waa­ge­recht auf der Ma­trat­ze ste­hend zu nut­zen. Nach zehn Tagen war der Trai­nings­ma­ra­thon, dann am frü­hen Abend des 9. April in Essen an­kom­mend be­en­det, und das Fazit fällt se­mi­zu­frie­den aus. Für die Fit­ness haben wir mit Si­cher­heit mehr als die Jahre davor getan, und jeder hat den Plan der Trai­ner er­füllt. Es gab keine gro­ßen Pro­ble­me in der Or­ga­ni­sa­ti­on und Um­set­zung, doch kam durch die Kon­zen­tra­ti­on einer äu­ßerst gro­ßen Grup­pe auf so klei­nem Fleck die per­sön­lich Be­treu­ung jedes Ein­zel­nen kür­zer als sonst. Durch die rie­si­gen Aus­ma­ße des Trai­nings­ge­biets war es für die Trai­ner schwer, sich mehr auf die Ar­beit im Boot zu kon­zen­trie­ren als auf die Steue­rei, und die Was­ser­be­din­gun­gen auf so gro­ßer frei­er Flä­che sind auch ganz an­de­re. Po­si­tiv ist aber mit Si­cher­heit ein Ge­mein­schafts­sinn, der sich ent­wi­ckelt hat, eine grö­ße­re Be­kannt­schaft un­ter­ein­an­der; auch bei Ver­ei­nen, zu denen man we­ni­ger Kon­tak­te hatte, und durch die Ver­gleichs­zei­ten auf den Stre­cken hat Kampi auch erste ve­ri­fi­zier­te Aus­gangs­wer­te für die Sai­son, neben ei­ni­gen schö­nen Ein­drü­cken und Bil­dern, von schon an frü­hem Mor­gen leicht ge­kräu­sel­tem Was­ser und einer im Nebel auf­ge­hen­den Sonne. (Es war üb­ri­gens sehr kalt wäh­rend der gan­zen Zeit) Chris­ti­an „Murph“ Reck­zeh

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