Nach­ruf auf Her­bert Ort­mann

In der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober ist Herbert Ortmann an den Folgen einer Hirnblutung verstorben. Mit ihm ist eines der Hockey-Urgesteine des ETUF von uns gegan…

In der Nacht vom 1. auf den 2. Ok­to­ber ist Her­bert Ort­mann an den Fol­gen einer Hirn­blu­tung ver­stor­ben. Mit ihm ist eines der Ho­ckey-Ur­ge­stei­ne des ETUF von uns ge­gan­gen. Wie kaum ein an­de­rer hat er durch seine vie­len Ak­ti­vi­tä­ten als Spie­ler der I. Her­ren, der Es­se­ner Lö­wen­mann­schaft, als Trai­ner der I. Damen, als Trai­ner und Be­treu­er von Ju­gend­mann­schaf­ten, als Ka­pi­tän der Rei­se­mann­schaft und zu­letzt auch als Be­treu­er der II. Damen das Ho­ckey­spiel im ETUF ge­stal­tet.

Her­bert Ort­mann war ein Cha­rak­ter mit Ecken und Kan­ten, aber eine Per­sön­lich­keit. Mir steht es nicht zu, über ihn als Fa­mi­li­en­va­ter oder Ho­ckey­spie­ler zu be­rich­ten, aber zwei per­sön­li­che Er­leb­nis­se, die mei­nes Er­ach­tens viel über Her­bert als Mensch aus­sa­gen, sol­len hier bei­spiel­haft ge­nannt sein :

Ich habe Her­bert vor ei­ni­gen Jah­ren an­läss­lich einer WHV-End­run­de in der Uh­len­hors­ter Halle ken­nen ge­lernt und unser ers­tes Tref­fen war eher ein Auf­ein­an­der­tref­fen. Ich saß eine Reihe hin­ter Her­bert, und er war, sagen wir, mit der Schieds­rich­ter­leis­tung nicht zur Gänze zu­frie­den und mach­te aus sei­ner Mei­nung auch kei­nen Hehl, ins­be­son­de­re wenn der Be­trof­fe­ne in Hör­wei­te war, was bei Her­berts Stimm­vo­lu­men häu­fi­ger der Fall war. Da ich glaub­te, dass dies den Re­fe­ree eher noch vor­ein­ge­nom­me­ner ma­chen würde, bat ich ihn, sich etwas zu­rück­zu­hal­ten. Das hätte ich bes­ser nicht tun sol­len, denn nun gab es einen nicht ganz emo­ti­ons­frei­en Kurz­vor­trag zu dem Thema Schieds­rich­ter und deren Leis­tun­gen und ob ich Ho­ckey-No­vi­ze in seine Mei­nungs­frei­heit ein­grei­fen wolle. Noch vor ei­ni­gen Tagen haben wir uns die­ses ers­ten Ren­con­tres mit Schmun­zeln er­in­nert.

So emo­tio­nal Her­bert re­agie­ren konn­te, so sou­ve­rän agier­te er auf dem Spiel­feld. Ich habe ihn in Kah­len­berg pfei­fen sehen, als nach einem rüden Foul das Spiel zu es­ka­lie­ren droh­te und es fast nach einer Mas­sen­schlä­ge­rei aus­sah. Es ge­lang ihm in kür­zes­ter Zeit, mit einer Mi­schung aus Ruhe, Sou­ve­rä­ni­tät, Au­to­ri­tät und auch Mut, 22 Hitz­köp­fe zu be­ru­hi­gen und das Spiel ohne Zwi­schen­fäl­le zu Ende zu brin­gen. Diese Ei­gen­schaf­ten zeig­te er auch immer, wenn es galt, in der Ho­ckey­rie­ge mit Rat, Tat und En­ga­ge­ment zur Seite zu ste­hen. Wie sehr Ho­ckey sein Leben präg­te, mag aus der Tat­sa­che er­sicht­lich sein, dass er auch an sei­ner Schu­le sehr er­folg­reich Ho­ckey-AGs ins Leben rief.

Die Nach­richt von sei­nem plötz­li­chen Tod hat uns alle tief er­schüt­tert, und wir sind in Ge­dan­ken bei sei­ner Frau Bir­git und sei­nem Sohn David und wün­schen ihnen von Her­zen die Kraft und die Stär­ke, die­sen schwe­ren Ver­lust zu über­ste­hen.

Der Vor­stand der Ho­ckey­rie­ge
Alex­an­der Streit

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