Ein Sechser am Wochenende.
Das Essener Hockeywochenende bescherte unseren tüchtigen Damen einer Sechser und katapultierte das Team um Arndt Herzbruch auf den 2. Tabellenplatz. Lesen Sie im folgenden die Berichterstattung in der WAZ, von Dieter Meier. HC Essen - ETUF 4:10 (1:2) ETUF-Trainer Arndt Herzbruch musste kurzfristig sein Team neu einstellen, da mit Tina Walter, Julia Pfaffenholz und der grippekranken Nationalspielerin Janine Beermann drei Stammkräfte kurzfristig ausfielen. Eva Hansen, die 1996 ihre große internationale Karriere nach 120 Einsätzen mit den Olympischen Spielen in Atlanta beendete, sprang ein und spielte in der Defensive auf Anhieb auf Bundesliganiveau. Den besseren Start in der Kupferdreher Sporthalle hatte der HCE. Nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt und mit der besonderen Motivation des „immergrünen“ Lokalderbys schockten sie die favorisierten Gäste bereits nach elf Sekunden mit dem Führungstor durch Lisa Strohbücker. Gegen die quirligen und von Trainer Carsten Fischbach gut eingestellten Gastgeberinnen kam die Offensive der Etuf-Damen nur langsam ins Rollen. Die Anzahl der klareren Chancen lag eindeutig beim HCE, der allerdings drei kurze Ecken nicht nutzte und durch Lisa Strohbücker zweimal das mögliche 2:0 auf dem Schläger hatte. Eine Minute vor dem Wechsel begann dann aber der Auftritt von Dinah Grote gegen ihre ehemaligen Mannschaftskameradinnen. Mit einem Doppelschlag sorgte sie zunächst für die Pausenführung, traf nach dem Wiederbeginn nur den Pfosten, erhöhte in der 32. Minute jedoch auf 3:1. Der Etuf bekam das Spiel nun immer mehr in den Griff, musste zunächst aber noch zwei brenzlige Situationen überstehen: Nachdem der HCE eine weitere Strafecke nicht nutzen konnten (33.) erzielte Julia Tondorf in der 36. Minute jedoch den Anschluss. Danach begann aber das eigentliche „Grote-Festival“. Glänzend in Szene gesetzt durch genaue Pässe von Kathi Hüls, Eva Hansen oder Barbara Hopmann war die Hallenweltmeisterin und Top-Torjägerin nicht mehr zu bremsen. Mit fünf Treffern in Serie schraubte sie die Führung bis zur 57. Minute auf 8:2 und sorgte damit für klare Verhältnisse. In dem offenen Schlagabtausch in der Endphase setzte sie auch den Schlusspunkt. „Entscheidend war unsere fehlende Cleverness Wir haben wieder einmal, im Gegensatz zum Etuf, zu viele Torchancen liegen lassen. Dinah hat mit ihren zehn Toren ganz klar den Unterschied ausgemacht hat und fast jede, sich ihr bietende Torchance, genutzt“, bemängelte HCE-Co-Trainerin Stephi Kulke den zu harmlosen Abschluss ihrer Mannschaft. Trainer Arndt Herzbruch war mit seiner Mannschaft in der ersten 20 Minuten gar nicht zufrieden: “Erst als wir uns taktisch neu eingestellte haben klappte es besser. Die zehn Tore von Dinah Grote sind schon eine Besonderheit. Ich habe es in meiner Bundesligalaufbahn zweimal „nur“ auf acht Treffer in der Halle geschafft. Sein besonderer Dank ging aber an Eva Hansen: „Sie hat eine tolle Leistung geboten und wie eine Löwin gekämpft.“ ETUF - Uhlenhorst Mülheim 5:2 (1:1). Vom Abstiegsanwärter zum Viertelfinal-Kandidaten: Durch die sechs Punkte am zweiten Doppelspieltag katapultierten sich die Etuf-Damen auf den 2. Tabellenplatz hinter den noch ungeschlagenen Rot-Weißen aus Köln. Für Trainer Arndt Herzbruch allerdings noch kein Grund abzuheben: „Wir verfallen nicht in Euphorie. Oberste Zielsetzung bleibt weiterhin der Klassenerhalt.“ Sichtlich zufrieden nahm er dennoch die Gratulationen nach dem hart erkämpften Erfolg gegen die Gäste aus der Nachbarstadt hin. Die jungen Mülheimerinnen „verkauften“ sich glänzend und erzwangen eine Begegnung auf Augenhöhe und gingen auch in der 22. Minute durch Jane Elling in Führung. Kathi Hüls antwortete bereits zwei Minuten später mit dem Ausgleich nach einer Strafecke. Nach dem Wechsel kam wieder die „Torfabrik“ Dinah Grote ins Rollen, die mit ihrem unwiderstehlichen Antritt die Uhlen-Abwehr immer wieder düpierte. Nach einem verwandelten Siebenmeter (36.) sorgte sie mit zwei weiteren Treffern (40./53) mit dem 4:1 für die Entscheidung. Mülheim wehrte sich jedoch weiter und kam durch die ehemalige Essenerin Darja Möllenberg (58.) noch einmal heran. Dinah Grote, die sich einen „unmöglichen“ Ball doch noch erlief und Tina Walter zum Endstand bediente, sorgten für den letzten Höhepunkt. Bestnoten vergab Arndt Herzbruch vor allem an die gute Defensive mit Tina Walter, Barbara Hopmann und der herausragenden Torfrau Anna Brandenburg. Nationalspielerin Janine Beermann, die am Mittwoch ihre 2. Staatsprüfung ablegt, fehlte mit einer „dicken“ Erkältung. Dinah Grote setzte sich nunmehr 16 Treffern aus vier Spielen allein an die Spitze der Bundesliga-Torschützenliste.