WSMP 2022 Klas­sen­er­halt in der Nach­spiel­zeit

Am Ende von 36 + 2 Loch bleibt der Ein­druck des über­schwäng­li­chen Ju­bels ob der Art und Weise, wie wir die­ses Jahr den Klas­sen­er­halt ge­si­chert haben.

Am zwei­ten Loch im Ste­chen, mit einem Par, dass zwi­schen­durch be­reits ein Dop­pel­par war, oder so.

Aber der Reihe nach...

Beim WSMP mes­sen sich die Mann­schaf­ten der nord­rhein-west­fä­li­schen Golf­clubs in einem Spiel­for­mat, dass vor­sieht, dass je­weils sechs Mann­schaf­ten in einer Liga bzw. Li­ga­grup­pe, be­stehend aus sechs Spie­lern, am Vor­mit­tag eine Zähl­spiel­run­de spie­len. Die Er­geb­nis­se wer­den ad­diert und eine Setz­lis­te unter den Mann­schaf­ten ge­bil­det. Erst- und Zweit­plat­zier­ter spie­len dann am Nach­mit­tag in einem Loch­spiel den Auf­stei­ger aus.

Drit­ter gegen Sechs­ter und Vier­ter gegen Fünf­ter spie­len zwei Ab­stei­ger aus. Wir hat­ten die­ses Jahr gleich meh­re­re Pro­ble­me. Ers­tens muss­ten wir im GC Fel­der­bach in Sprock­hö­vel an­tre­ten. Wenn man nichts Net­tes sagen kann, soll man gar nichts sagen. Zwei­tens fand am Spiel­tag eine nicht­gol­fe­ri­sche Ver­an­stal­tung statt, an der we­sent­li­che Teile der Club­mann­schaft teil­nah­men, so dass wir mit einer stark er­satz­ge­schwäch­ten Mann­schaft an­rück­ten. So konn­ten wir am Vor­mit­tag dann auch nur den vier­ten Platz er­spie­len und muss­ten nach­mit­tags gegen die Mann­schaft aus Gre­ven­müh­le gegen den Ab­stieg spie­len. Auch wenn wir vor­mit­tags ins­ge­samt bes­ser gescort hat­ten, konn­ten wir nach­mit­tags nur drei Loch­spie­le für uns ent­schei­den. Mit­hin hieß es am Ende 3 zu 3. Ent­schei­dungs­mo­dus in die­sem Fall ist, dass beide Mann­schaf­ten je einen Spie­ler be­nen­nen, die dann in einem Sud­den Death Sieg und Nie­der­la­ge aus­spie­len.

Nach dem Motto, die Er­fah­rung wird´s schon rich­ten, war schnell klar, dass ich an­tre­ten soll­te und woll­te. Nach 33 Lö­chern (ich hatte nach­mit­tags nach 15 Loch ge­won­nen) in Sprock­hö­vel, muss­te mir al­ler­dings Ni­klas Ha­ge­mei­er das Bag zie­hen, zumal mir am Ende der Nach­mit­tags­run­de die Bat­te­rie leer ge­gan­gen war. Das Ste­chen be­gann an Loch 10, einem 205 m Par 3 mit ca. 50 m Hö­hen­un­ter­schied vom Tee berg­ab. Ich ge­wann den coin toss und durf­te/muss­te als Ers­ter ab­schla­gen. Nach, wie spä­ter kom­men­tiert wurde, stun­den­lan­ger Kon­zen­tra­ti­on drück­te ich den Ball ca. 50 m nach rechts raus. Da ist al­ler­dings die 18 Spiel­bahn, also Golf­platz. Im­mer­hin. Mein Geg­ner traf das Grün auch nicht. Nach bei­der­sei­tig wenig bril­lan­tem kur­zen Spiel, teil­ten wir das Loch mit einem Bogey.

Wei­ter ging´s zur 18. Ein Par 4, dog­leg nach links. Par­al­lel zur 10 wie­der berg­auf. Das Grün liegt oben/hin­ten/links in der Ecke. Rechts Hang und Aus. Links Hang und Was­ser. Eine Ebene Stel­le an die­sem Loch gibt es nach dem Ab­schlag nicht mehr. Mein Eisen 4 war wie­der rechts raus­ge­rückt. Semi­rough, aber guter Win­kel ins Grün, 130 m. Mein Geg­ner schlug den Ball zwar ge­ra­de­aus, aber deut­lich zu lang, so dass er kei­nen guten Win­kel ins Grün hatte. Ich war wie­der dran. Wer auf­merk­sam ge­le­sen hat, weiß noch, dass ich be­reits zwei Schlä­ge rechts raus­ge­drückt hatte. Alle guten Dinge sind ja be­kannt­lich drei. Im Flug war mir ei­gent­lich klar, dass ich jetzt ver­lo­ren hatte. Der Ball flog ca. 20 bis 30 rechts vom Grün in den Hang. Dort ist ein Weg, der den Golf­platz Fel­der­bach­tal vom Golf­platz Frie­ling­hau­sen trennt. Deut­lich zu hören war, dass der Ball auf be­sag­tem Weg auf­schlug. Der Weg bzw. Jen­seits des Weges ist Aus. Das war´s. Ge­ra­de woll­te ich einen Pro­vi­so­ri­schen spie­len, man weiß ja nie, riss Ra­pha­el Rubin, der zum Grün vor­ge­gan­gen war, den Arm hoch und si­gna­li­sier­te, dass mein Ball im Spiel sei. Ok… Nun war mein Geg­ner dran. Ob ir­ri­tiert da­durch, dass mein Ball noch im Spiel sein soll­te oder aus an­de­rem Grund, je­den­falls hack­te er sei­nen Ball zu­nächst nur 30 m wei­ter. Den nächs­ten Schlag ins Grün traf er dünn, so dass die­ser deut­lich hin­ter das Grün ging. Nun­mehr lag er be­reits drei hin­ter dem Grün. Ich zwei. Al­ler­dings hatte ich noch keine Ah­nung wo und wie ich lag. An­schei­nend hat mein Ball vom Weg einen hohen Satz nach links vorne ge­macht. Je­den­falls lag die­ser ca. 20 m hin­ter dem Grün, einen hal­ben Meter vor der nächs­ten Aus­gren­ze. Da der Ball in einem Loch lag, mach­te ich gel­tend, dass dies ein Erd­gän­ge gra­ben­des Tier ver­ur­sacht habe, was mir mein Geg­ner ge­währ­te, so dass ich einen Freedrop bekam (so nah wie mög­lich an der Stel­le, nicht näher zur Fahne).

Ich hatte nun­mehr einen 20 – 25 Meter Pitch/Chip über zwei Hügel, auf ein tie­fer lie­gen­des, ab­schüs­si­ges Grün, mit Was­ser da­hin­ter. Zwar lag ich nicht mehr in einem Loch. Al­ler­dings ist 25 Meter hin­ter einem Grün, einen hal­ben Meter vor dem Aus auch nicht von bes­ter Fair­wayla­ge zu spre­chen. Unser Trai­ner Ray hat hin­ter­her ge­fragt, wie ich den Schlag be­rech­net habe. Kann ich nicht sagen. Ge­fühls­sa­che. Und jede Menge Glück. Je­den­falls press­te ich den Ball ir­gend­wie Rich­tung Grün in die Hügel, damit er dort ge­bremst würde und mit der rich­ti­gen Ge­schwin­dig­keit auf´s Grün lau­fen soll­te. Am Ende lag der Ball je­den­falls ca. 2,5 m am Stock. Aus der Lage, Wahn­sinn. Mein Geg­ner hatte sei­nen Chip ca. 2 m an den Stock ge­legt. Würde ich den Put lo­chen, hät­ten wir mit­hin den Klas­sen­er­halt ge­si­chert. Herz­li­chen Dank an die­ser Stel­le an Ni­klas Ha­ge­mei­er, den ich den Put habe lesen las­sen. Hat er gut ge­macht. Der Put ging rein und wir lagen uns ju­belnd in den Armen. „Klein ge­winnt mit spek­ta­ku­lä­rem Par“ war der Chat­kom­men­tar des Cap­ta­ins.

Der Klas­sen­er­halt in Liga 4 mag ob­jek­tiv nichts Groß­ar­ti­ges sein. Die Art und Weise war es aber. Dank gilt den Spie­lern die an­ge­tre­ten sind: Ni­klas Ha­ge­mei­er (beste Vor­mit­tags­rund un­se­rer Mann­schaft), Lisa Prey­low­ski (ers­ter Ein­satz für die Club­mann­schaft), Ra­pha­el Rubin, Tim Bob­zin, Jan Simon Hü­wels und Ni­klas Pohl (ers­ter Ein­satz für die Club­mann­schaft).

Wenn wir beim nächs­ten Mal mit der vol­len Be­set­zung an­tre­ten, soll­te auch der Wie­der­auf­stieg in Liga 3 mög­lich sein.

MK

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