Es geht wieder los!
Nicht irgendeines, sondern ein Traditionsturnier: Eltern-Kind. Ausgespielt wird ein Pokal von beeindruckender Größe, der früher vielleicht als Baby-Badewanne diente und dann adäquat umfunktioniert wurde. Von ihn nicht gewinnenen Neidern wurde er auch gerne als „Nachttopf“ verunglimpft. 24 Paare standen am Start - und noch einige auf der Warteliste.
Der Schreiber dieser Zeilen ist ja schon ein paar Jahre in der Golfriege und kann sich (noch) an Zeiten erinnern, als – man verzeihe mir den Pleonasmus – kindliche Kinder mit älteren Eltern spielten, wobei die von jugendlicher Seite häufig widerwillig arrangierte Zusammenführung pubertierender Teenager mit ihren missverstehenden und/oder missverstandenen Eltern das tägliche Leben manchmal weit über das eigentliche Wettspiel beeinflussen konnte. Meine Stimmung damals jedenfalls kippte bedrohlich und auch nachhaltig, wenn mir meine Mutter nach einem völlig unterschlagenen Drive, der wegen seiner Dienstgipfelhöhe eine akute Gefährdung für den Luftverkehr darstellte, aber einen eher bescheidenen Längengewinn einbrachte, ein fröhliches „Der macht nichts kaputt, mein Kind!“ entgegenflötete.
Bis auf vier Ausnahmen traten am letzten Sonntag auch im rechtlichen Sinne erwachsene Kinder mit ihren Erzeugern an; die dienstälteste Eltern-Kind-Kombination (Ole und Gunter Hansen) brachte es kumuliert immerhin auf über 130 Lenze, was ihnen (und auch anderen im Starterfeld) in vergangenen Tagen gleichzeitig eine Startberechtigung im „Turnier der Hunderter“ eingebracht hätte. So erfreulich der Umstand ist, dass Golf ein Sport ist, dem man lange nachgehen kann, so wünschenswert ist auch der Gedanke, dass wir daran arbeiten müssen, mehr Jugend in unsere Golfriege zu integrieren.
Aber genug des Wermutstropfens, denn im Nettoergebnis konnte die Jugend überzeugen. Da war Nika Hansen zusammen mit ihrer Mutter Eva an diesem Tag nicht zu schlagen. Beide sind/waren Nationalspielerinnen, allerdings im Hockey, nur an dem Thema Olympiamedaille muss Nika noch etwas arbeiten. Sie hat erst seit kurzem die Platzreife, was Mutter und Tochter aber nicht daran hinderte, satte 47 Nettopunkte zu erspielen und sich den Pott zu sichern. Mit 43 Nettopunkten folgten Thomas und Jakob Florin Nachtwey, die mit addierten 57 Jahren auch das jüngste Team waren, auf dem zweiten Platz und Stefan und Felix Adam mit 42 Nettopunkten auf dem dritten.
Adam/Adam erspielten dabei auch respektable 28 Bruttopunkte, was für das zweite Brutto reichte. Besser war nur die etwas reifere Eltern/Kind-Kombination Matthias und Werner Spiegel mit sehr guten 32 Bruttopunkten. Dr. Bodo Brandau zusammen mit Sohn Bastian sicherten sich mit gleichfalls 28 Punkten im Stechen den dritten Rang vor Christian und Uwe Niemietz und Niclas und Norbert Janus.
Die Siegerehrung fiel Corona-bedingt etwas distanzierter aus, aber es war ein guter Anfang, dem hoffentlich noch einige Turniere in diesem Jahr folgen werden.
AS