Ein Re­likt aus alter Zeit / Ehe­paar-Vie­rer 2022

Die Ehe gibt es schon seit meh­re­ren tau­send Jah­ren. Wer ver­mu­tet schon, dass aus­ge­rech­net im mo­der­nen Wort Eman­zi­pa­ti­on etwas aus der Ur­form der Ehe steckt (Ach­tung: un­nüt­zes Wis­sen!)

„E manu cape­re“ be­deu­te­te bei den alten Rö­mern, dass der Fa­mi­li­en­va­ter seine pa­tria po­tes­tas (= vä­ter­li­che Ge­walt, noch mehr un­nüt­zes Wis­sen!) auf­gab und sei­nen Sohn oder Toch­ter aus sei­ner Hand gab. Auch der (klas­si­sche) Vie­rer ist äl­te­ren Da­tums und die Ur­form, wie man zu viert in zwei Teams den Ball drischt. Da liegt der Ge­dan­ke nahe, zwei Klas­si­ker zu kom­bi­nie­ren.

Ein gro­ßer Vor­teil des Vie­rers ist, dass es wenig Dis­kus­si­ons­be­darf zwi­schen den Part­nern gibt, denn die Re­geln sind ein­fach. Spie­ler*in A schlägt an allen ge­ra­den Lö­chern ab, Spie­ler*in B an allen un­ge­ra­den, und da­nach geht es ab­wech­selnd wei­ter bis zum Ein­lo­chen. Kein Tak­tie­ren, kein Pa­la­ver, ob und wie man wel­chen Ball wei­ter­spie­len möch­te.

Au­ßer­dem bie­tet ein Ehe­paar-Vie­rer in die­ser Spiel­form die Mög­lich­keit, eine alte Weis­heit an­zu­wen­den, die Erich Segal in sei­nem Klas­si­ker „Love Story“ so schön for­mu­lier­te, dass Liebe näm­lich heißt, nie­mals um Ver­zei­hung bit­ten zu müs­sen (und jetzt reicht es auch mit dem un­nüt­zen Wis­sen!). Dazu bie­tet ge­ra­de der Vie­rer Ge­le­gen­heit, je nach dem, wo die Kugel so ge­lan­det ist, und manch­mal stoi­sches Schwei­gen ob der Lage auch schon einen Lie­bes­be­weis dar­stellt.

Im­mer­hin 13 Ehe­paa­re woll­ten sich der Auf­ga­be stel­len, ihre Har­mo­nie auf dem Platz zu tes­ten, wobei sich er­freu­li­cher­wei­se auch etwas Ehe­paar-„Nach­wuchs“ unter den Spiel­wil­li­gen fand.

Ganz vorne lagen mit 43 Net­to­punk­ten Kers­tin und Bobby-Joe Brink­mann, ge­folgt von Sa­ri­na und Bernd Brandau mit 40 und An­ge­li­ka und Die­ter Jan­sen mit 36 Net­to­punk­ten. Wer ein biss­chen die Deut­sche Golf Liga ver­folgt, wo in der 1. Bun­des­li­ga re­gel­mä­ßig Vie­rer ge­spielt wird, kann er­mes­sen, dass jedes Er­geb­nis mit 36 Punk­ten oder bes­ser im klas­si­schen Vie­rer mehr als re­spek­ta­bel ist.

Mit 21 Brut­to­punk­ten hät­ten die Brand­aus auch das erste Brut­to ge­won­nen, knapp vor den Brink­manns mit 20 Brut­to­punk­ten. Da aber beide schon bei den Net­to­prei­sen im Sil­ber lagen, rutsch­ten Bet­ti­na und Alex­an­der Streit mit 17 Brut­to­punk­ten auf’s Trepp­chen.

An­schlie­ßend konn­ten sich alle Paare bei Kaf­fee und Ku­chen auf der Ter­ras­se stär­ken, die von Ehe­paar Wen­sing als Sie­ger des Vor­jah­res spen­diert wur­den.

Wie man hörte, soll nächs­tes Jahr als Kon­trast­pro­gramm ein Scram­ble statt­fin­den. Da wer­den noch bes­se­re Er­geb­nis­se rein­kom­men, aber es wird auch etwas län­ger dau­ern wegen des Klä­rungs­be­darfs vor jedem Schlag (Wer legt si­cher vor? Wer spielt als ers­ter? Gibt es eine Ri­si­ko­va­ri­an­te? Wer zeigt wem die Putt­li­nie?) Aber Spaß macht es al­le­mal.

AS

1. Netto - Kerstin und Bobbie Joe Brinkmann
2. Netto - Sarina und Bernd Brandau
3. Netto - Angelika und Dieter Jansen
1. Brutto - Bettina und Alexander Streit

NETTO

BRUT­TO

Zu­rück