Der Baum ist tot, lang lebe der Baum!
Ihre Existenz verdankte sie dem Umstand, dass unser Gelände ja eigentlich das pflanzliche Ersatzteillager des Hügel-Parks war und deshalb hier viele Zweitausgaben dessen Baumbestandes zu finden waren.
Optisch war der mächtige Baum die Landmarke auf dem vierten Loch. Aber wie es so mit optisch hervorstechenden Gegenständen ist, zielt man gerne unbewusst gerade dahin. Und gegenüber Golfbällen konnte das Holzgewächs eine ähnliche Bösartigkeit entwickeln wie die „peitschende Weide“ in Hogwarts. Gepaart mit dem Buschwerk davor waren viele Bälle, die in den Schwerkraftbereich der Buche gerieten, entweder verschwunden oder schwer spielbar.
Leider stellte sich im letzten Jahr heraus, dass die Blutbuche inzwischen durch Fäulnis zum Gefahrenbaum (also für Menschen, nicht für Golfbälle; das war sie schon vorher, siehe Vorabsatz) geworden war und gefällt werden musste.
Die GSG-Senioren im ETUF mochten diese traurige Lücke nicht hinnehmen und stifteten aus ihrer Kasse einen Betrag, der Kauf, Transport und Einsetzen des Baumes mehr als kompensierte. Dafür herzlichen Dank im Namen des Vorstandes und aller Mitglieder. Es wird zwar etwas dauern, bis er so groß ist wie sein Vorgänger, aber an dem blutroten Blattwerk werden wir uns schon bald erfreuen können, was (auch die Berichterstattung für den Golfsport kann lehrreich sein) einer zufälligen Mutation einer Rotbuche in einem Wald bei Sangershausen vor ca. 500 Jahren zu verdanken ist, von der 90 Prozent aller Blutbuchen abstammen.
Mit anderen Worten: der Baum ist nicht nur schön, sondern besonders!
AS