Captain's Cup 2020
in der man keinen Mitspieler, sondern einen Gegner hat – das Lochwettspiel.
Anders als im Zählspiel kann man/frau deshalb auch die Feinheiten der psychologischen Kriegsführung ins Rennen werfen, natürlich innerhalb der Etikette. Scheinbar belanglose Fragen nach der Atemtechnik beim Schwung („Atmen Sie eigentlich ein oder aus beim Golfschwung?“), besondere Gedanken um schrille Farbkombinationen bei der Kleiderwahl oder pedantische Regelauslegung („Der Ball wird gespielt wie er liegt, auch in einem Kuhfladen.“)* sollen den Gegner erschüttern. Am besten gelingt dies nach Erfahrung des Schreiberlings, wenn man ein Loch, was der Gegner schon innerlich für sich abgehakt hat, durch einen Zauberschlag, der meist nur im Lochwettspiel gelingt, doch noch für sich entscheidet.
In der Golfriege wird diese Spielform beim Captain’s Cup zelebriert. Pandemie bedingt gab es aber ein paar Einschränkungen. So wurden statt der üblichen (maximal) 18 Löcher nur deren 9 absolviert und, da die reservierten Startzeiten kein „sudden death“ zuließen obsiegte bei einem Gleichstand nach 9 Loch das höhere Handicap. Theoretisch ließ das zwar ein „all square“ immer noch möglich erscheinen, nämlich bei zwei auf die Kommastelle gleichen Vorgaben, aber in der Praxis gab es zwar eine solche Paarung, die aber mit einem klaren Ergebnis endete und keine Münzen oder Extra-Runden auf dem Putting-Green eine Entscheidung herbeiführen mussten.
Diese Ausschreibung bedeutete eine zusätzliche Härte für die besseren Vorgaben und vielleicht ist das auch ein Grund, warum kein Single-Handicap es bis ins Endpiel schaffte.
Das bestritten Jens Borawski und unser Präsident Claus Brinkmann, wobei letzterer die Nase vorn hatte und sich über einen Gastro-Gutschein in Höhe von Euro 250,00 freuen durfte. Auch sein Endspielgegner ging nicht leer aus und heimste noch einen Gutschein über Euro 150,00 ein. Im Hause Brinkmann und Borawski sind also die Martinsgänse gesichert. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Diehl-Pokals/Preises von Baldeney.
Der aus den vergangenen Jahren bekannte Gutschein für ein Golfwochenende musste der Pandemie geopfert werden, weil bei der Planung des Turniers nicht vorhersehbar war, wie und mit welchen Beschränkungen für die Hotellerie sich die Infektionslage entwickeln würde. Hoffen wir, dass Corona im nächsten Jahr eine längerfristige Planung zulässt.
AS
* Alle genannten Beispiele hat der Verfasser erlebt und sind nicht frei erfunden!